Hamburg. Muttertier kann Nachwuchs nicht säugen. Bulle verträgt die Ersatzmilch nicht. Vor einem Jahr starb das Walross-Jungtier Loki.
Das erst knapp elf Wochen alte Walrossbaby im Tierpark Hagenbeck ist krank. Es leidet an Durchfall und hat in den vergangenen Tagen stark abgenommen, heißt es in einer Erklärung des Hamburger Zoos. Um das Tier wieder aufzupäppeln, haben Pfleger entschieden, den Bullen in ein nicht öffentliches Becken zu verlegen.
Tierärzte vermuten, das Walrossbaby vertrage die Ersatzmilch nicht, die es seit seiner Geburt bekommt. Das 21 Jahre alte Muttertier Dyna konnte wegen einer Gesäuge-Entzündung keine Milch geben. Deswegen bleibt den Tierpflegern nur die Möglichkeit, das Tier mit Ersatzmilch zu füttern.
"Gestern hat er dreimal die Flasche bekommen", sagt Hagenbeck-Sprecherin Eveline Düstersiek. Sie und der Zoo hoffen, dass das Walrossbaby in dem abgeschotteten Becken, in dem es sich mit der Mutter befindet, wieder fit wird. Es wäre nicht das erste Walrossbaby in Hagenbeck, bei dem die Mitarbeiter zufüttern müssen. Auch der große Bruder Thor, der 2014 in dem Hamburger Zoo zur Welt kam, bekam die Flasche, weil Mutter Dyna nicht genug Milch gab.
Hagenbeck-Fans können über Namen abstimmen
Thor war das erste Pazifische Walross, das in in einem deutschen Zoo geboren wurde. Nur ein Jahr später kam Walrossbaby Loki im Tierpark Hagenbeck zur Welt. Doch Loki wurde nur zwei Jahre alt. Im August 2017 starb das Jungtier. Pfleger fanden es tot in seiner Box. Todesursache war eine angeborene Missbildung, die zu einer Schwellung im Halsbereich fuhrte.
Sobald das dritte Walrossbaby wieder fit ist, soll es endlich einen Namen bekommen. Tierpfleger haben drei Namensvorschläge gemacht. Auf der Facebookseite des Tierparks kann noch abgestimmt werden. Zur Auswahl stehen: Snorre, Halvar und Hodor.
In einer ersten Fassung dieses Textes hieß es, dass das Walrossbaby nicht genug Muttermilch bekomme. Diese Aussage hat der Tierpark jetzt korrigiert.