Hamburg . Viele Bürger wundern sich, dass es in den Uferbereichen derzeit eigenartig müffelt. Die Umweltbehörde hat die Antwort.

Die lange Hitzeperiode hat den Hamburgern eine traumhafte Freibadsaison beschert, aber auch einige unangenehme Nebenwirkungen. Die Alster ist bedeckt mit Algen, mit Blaualgen und Grünalgen, die der Wasseroberfläche längst nicht nur einen grünlichen Schimmer verleihen, sondern inzwischen schwimmende Pflanzeninseln bilden.

Kommt man diesen Gewächsen zu nahe, kann es schon mal müffeln. "Erst bilden sich die Algen, dann sterben sie ab", heißt es von der Umweltbehörde. Bei diesem Prozess entstehe stinkende Buttersäure, daher der Geruch. Es hätten sich schon mehrere besorgte Bürger bei der Behörde gemeldet.

Risiken für die Gesundheit

Nach wie vor gilt daher: Schwimmen in der Alster ist nicht ratsam. Schon vor Wochen war der Ironman in Hamburg durch das Badeverbot zum Duathlon abgespeckt worden. Auch Hunde sollten kein Bad nehmen, es drohten Gesundheitsrisiken. Am Freitagmorgen sei bei Messungen an der Lombardsbrücke erneut die Warnstufe erreicht worden, heißt es von der Umweltbehörde. Diese Einstufung bedeutet bei Badegewässern, wozu die Alster ohnehin nicht zählt, dass die Schwimmer vor möglichen Hautreaktionen gewarnt werden.

Die müffelnden Algenteppiche sammeln sich nicht nur als Folge der lange anhaltenden Wärme an. "Die Alster hat wegen der wenigen Zuflüsse eine außergewöhnlich niedrige Fließgeschwindigkeit", so die Umweltbehörde. Ein Beispiel: Der ausbleibende Regen führe dazu, dass ein Papierschiffchen für die Reise von der Krugkoppelbrücke bis zur Rathausschleuse zehn Tage benötigen würde. In dem stehenden Gewässer werden nur wenige verrottende Pflanzen abtransportiert und bilden ganze Teppiche.

Bessere Bedingungen für Fische

Bei der Umweltbehörde hofft man nun auf den Regen, der für die nächsten Tage angekündigt ist. Sollte das Problem dadurch nicht gelöst werden, werde die Stadt die Algenansammlungen möglicherweise von der Alster entfernen müssen. Für die Fische, die vor Wochen wegen der Sauerstoffarmut bedroht und auch zu Tausenden verendet waren, gibt die Behörde übrigens Entwarnung: Dadurch, dass das Alsterwasser derzeit abkühle, biete es den Tieren wieder bessere Lebensbedingungen.