Hamburg . Nach vier Jahren können Autofahrer den Tunnel am Hauptbahnhof wieder nutzen. Doch im Herbst gibt es erneut eine Vollsperrung.
Der Verkehr rollt wieder unter der Hamburger Innenstadt: Nach vier Jahren Bauzeit wurde der Wallringtunnel am Freitag von Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch offiziell wiedereröffnet. „Wir modernisieren mit Hochgeschwindigkeit die Mobilität in unserer Stadt“, sagte Horch.
Seit 2014 wurden in beiden Tunnelröhren Bauarbeiten im Sicherheits- und Brandschutzbereich durchgeführt. So wurde beispielsweise eine Lautsprecheranlage installiert, die Videoüberwachung modernisiert sowie der Brandschutz erneuert. Dafür wurden Brandmeldekabel, CO2-Messung, Fluchtwege und Notnischen auf den neuesten Stand gebracht. Auch die Fahrbahn und die Tunnelwände wurden erneuert. 12.000 Quadratmeter Asphalt und 120 Kilometer Kabel wurden verlegt. „Beeindruckende Zahlen“, sagte Bauingenieur Wulf Schöning bei Eröffnung.
Wallringtunnel: 30 Millionen Euro für die Sanierung
Die größte Herausforderung während der Bauphase? „Die erforderlichen Bauarbeiten bei gleichzeitigem Betrieb der Tunnelröhren durchzuführen“, so Schöning. Dafür sei es notwendig gewesen, 700 Nächte durchzuarbeiten, so Senator Horch. Um den Betrieb zu gewährleisten, wurde der Verkehr zeitweise einspurig durch die beiden Tunnelröhren geleitet. „Wir haben versucht, die Sperrzeiten in verkehrsarme Zeiten wie nachts, am Wochenende oder in die Ferien zu legen“, so Horch weiter.
Die Kosten für die Nachrüstung des Wallringtunnels, der das Ferdinandstor und den Deichtorplatz miteinander verbindet, liegen bei rund 30 Millionen Euro. „Damit liegen wir exakt im Kostenplan“, sagte Horch. Auch der geplante Sanierungszeitraum sei vom Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) eingehalten worden. „Wir hätten auch schneller fertig sein können, aber das hätte eine Vollsperrung zur Folge gehabt“, sagte der für die Baudurchführung zuständige Bauingenieur Wulf Schöning.
Schon seit dem 16. Juni ist der 550 Meter lange Tunnel wieder in beide Richtungen befahrbar. Allerdings müssen sich Autofahrer im Oktober noch einmal gedulden, wenn sie zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt unterwegs sind, denn Anfang Oktober wird der Tunnel für zwei Wochen noch einmal komplett gesperrt. „Wir müssen alle sicherheitsrelevanten Systeme testen und alle Szenarien einmal durchspielen“, sagte Senator Horch. So solle auch geprüft werden, ob die Sicherheitssysteme zusammenarbeiten. Die neue Überwachungstechnik ist über einen Betriebsrechner an die Tunnelbetriebszentrale gekoppelt.
Rund 40.000 Fahrzeuge passieren den Wallringtunnel am Tag. „Er ist die wichtigste innerstädtische Verbindung“, sagte Senator Horch. „Es war ein anspruchsvolles Projekt, aber es war die richtige Entscheidung, dieses große Bauvorhaben zu beschließen.“