Hamburg. Kontrollgruppe “Autoposer“ stoppt 43 zu laute oder getunte Pkw. Ein Fahrer liefert sich eine wilde Verfolgungsjagd mit den Beamten.

Für den Fahrer eines BMW M4 muss es ein großer Spaß gewesen sein, sein 450-PS-Gefährt so richtig auszutesten. Mit heftig überhöhter Geschwindigkeit und lautem Dröhnen raste er durch den Wallringtunnel an der Binnenalster, lieferte sich im Anschluss eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Auf der Amsinckstraße wechselte der 38-Jährige ständig die Spur, um schneller voranzukommen und raste schließlich mit 132 Kilometern pro Stunde auf die Autobahn 252 – wo an dieser Stelle gerade einmal 60 Kilometer pro Stunde erlaubt waren.

Fahrverbot und Geldbuße

An der Ausfahrt Wilhelmsburg Mitte war dann Schluss: Die Kontrollgruppe "Autoposer" stoppte den Raser und machte ihm klar, was ihn die Tour durch Hamburg voraussichtlich kosten wird: drei Monate Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und 1200 Euro Geldbuße.

Insgesamt hielt die Polizei am Wochenende 43 verhaltensauffällige Fahrer im Hamburger Stadtgebiet an. Wieder einmal dabei: Viele Besitzer, die kräftig an ihren Maschinen herumgeschraubt und diese mächtig lauter gemacht hatten, Bei acht Fahrzeugen führten technische Veränderungen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Sieben Fahrer missachteten das Rotlicht, vier benutzten ihr Handy während der Fahrt. Zudem wurden zehn Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verursachens von unnötigem Lärm eingeleitet.

Die besonders krassen Fälle

Am Freitagabend fuhr ein 27-jähriger mit seiner Suzuki GSR 750 (106 PS) zu schnell und zu laut in der Jungiusstraße und wurde dort schließlich von Beamten der Kontrollgruppe angehalten und überprüft. Das Fahrzeug wies veränderte Scheinwerfer, Brems- und Kupplungshebel auf. Des Weiteren fehlte der sogenannte "dB-Killer", sodass die Maschine viel zu viel Lärm machte: 99 Dezibel im Stand bei erlaubten 88.

Ein weiteres Motorrad fiel den Beamten an der Reeperbahn auf. Der 27-jährige Fahrer der Harley Davidson VR (121 PS) fuhr in Richtung Schröderstiftstraße mit einem sehr lauten Fahrgeräusch und wurde schließlich durch die Beamten in Höhe der Hausnummer 10 angehalten und kontrolliert. Hierbei stellten die Polizisten fest, dass der "dB-Killer" ausgebaut wurde. Diese Manipulation führte zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Außerdem wies das Motorrad Unstimmigkeiten hinsichtlich des Soziussitzes, der fehlenden Haltegriffe, der zu kleinen Außenspiegel, dem fehlenden Heckreflektor und dem Lenker auf.