Hamburg. Zwei Stuten zogen sich bei den Rennen am Mittwochabend einen Bruch in der Hinterhand zu. Tierschutzverein kündigt Mahnwache an.

Zwei tote Pferde überschatten den Abend des 4. Renntages am Mittwoch beim Galoppderby in Horn. Im Rennen um den 5. Preis der After Race Party um 19.25 Uhr verletzte sich die 4-jährige Stute Tabanike, im 7. Preis der Dithmarscher Privatbrauerei um 20.25 Uhr die 4-jährige Stute Molly Moon.

In beiden Fällen habe es sich um einen Knochenbruch der Hinterhand gehandelt, sagte der Sprecher des Hamburger Rennclubs, Andreas Kerstan. Im ersten Fall wurde das Pferd in ein Ambulanzzelt gebracht und von drei Tierärzten untersucht. Sie trafen die Entscheidung, dass das Pferd eingeschläfert werden musste, weil keine Aussicht auf Heilung bestand. Beim zweiten Unfall war schon auf der Rennbahn zu sehen, dass es für das Pferd keine Rettung mehr gab. Es wurde sofort eingeschläfert. Die beiden Jockeys blieben unverletzt.

Zuletzt starben 2013 Pferde auf der Horner Rennbahn

Ursache der Verletzungen war in beiden Fällen ein Sturz. Anfangs war auch die Möglichkeit im Gespräch, dass die Verletzungen die Folge der langanhaltenden Trockenheit sein könnten. Durch den trockenen Boden könne es zu Haarrissen in den Knochen der Pferdebeine kommen, die sich dann bei weiterem Auftreten zu Splitterbrüchen entwickeln können. Doch diese Vermutungen wies der Renn-Club am Donnerstag zurück:

Renn-Club-Präsident Eugen-Andreas Wahler sagte am Donnerstag: „Wir bedauern diese beiden Unfälle sehr, die Stimmung ist dadurch sehr eingetrübt. Nach unseren Analysen lag es nicht am Geläuf", sagte Renn-Club-Präsident Eugen-Andreas Wahler. Frank Becker, Der Chef der Hamburger Rennleitung, Frank Becker, sagte: „Beide Fälle haben ohne jede Fremdeinwirkung stattgefunden und sich an Stellen der Bahn ereignet, die noch unverbraucht waren. Das Geläuf ist generell in sehr gutem Zustand, was uns die Aktiven an allen bisherigen Renntagen bestätigt haben.“ Er betonte, es werde so bewässert, „dass das Geläuf sich auf gleichbleibend sicherem Niveau befindet. Es wird so gesprengt, dass ein exakter Ausgleich für das verdunstete Wasser stattfindet.“

Beim Hamburger Renn-Club waren die Unfälle die ersten nach drei unfallfreien Jahren mit mehr als 200 Rennen ohne Schäden für Pferd oder Reiter. 2013 waren zwei Pferde bei einem Hindernisrennen gestorben.

Scharfer Protest vom Hamburger Tierschutzverein

Der Hamburger Tierschutzverein hat mit scharfem Protest auf die beiden Unfälle reagiert und will am Sonntag, den 8. Juli, von 11 bis 14 Uhr auf der Horner Rennbahn gegen den Missbrauch von Pferden als Sportgeräte eine Mahnwache abhalten.

Insbesondere kritisiert der Tierschutzverein, dass "die Pferde viel zu früh unter grausamen Trainingsmethoden zu Rennpferden trainiert werden. Das Skelett und die Sehnen sind noch nicht richtig ausgebildet, die Knochen der Pferde noch nicht stark genug, um den Geschwindigkeiten der Rennen standzuhalten. Körperliche Folgeschäden sind vorprogrammiert. Die Pferde sind anfälliger für Stürze und schwere Verletzungen, die häufig zum Tod führen". Damit die Rennpferde trotz physischen und seelischen Stresses weiterhin ihre Höchstleistungen bringen, würden ihnen oft leistungssteigernde und schmerzunterdrückende Medikamente verabreicht. Der Einsatz von brutalen Peitschenschlägen, scharfem Zug am Gebiss und verbotenen Zungenbändern stünden ebenfalls auf der Tagesordnung.