Hamburg. Erstmals zwei Euro Eintritt für das Hamburger Fanfest, dafür ist die Leinwand größer. Was die Fußballfreunde am Sonntag erwartet.

Seit 2006 hat das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld Tradition, am heutigen Sonntag geht’s wieder los: Bis zu 40.000 Menschen können live das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Mexiko bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland verfolgen. Anpfiff: 17 Uhr. Die Leinwand misst rund 130 Quadratmeter und ist damit 40 Prozent größer als 2014.

Der Fan Park Hamburg – so die offizielle Bezeichnung – eröffnete am Sonntag um 14 Uhr. Bei dem kollektiven Fußballerlebnis wird auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) dabei sein. Um 16.45 Uhr kickt der fußballbegeisterte Tschentscher einen WM-Ball in das Publikum und gibt so den offiziellen Startschuss für das Fanfest. In der Halbzeitpause gibt es ein Bühnenprogramm, bei dem unter anderem das Latino-Pop-Trio Hot Banditoz auftreten soll.

Halbzeitpause mit Pop-Trio Hot Banditoz

Zum ersten Mal gibt es für das Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld keinen Hauptsponsor: „Deshalb war es eine echte Herausforderung, überhaupt ein solches Event auf die Beine zu stellen. Wir müssen eine große finanzielle Lücke schließen, weil wir kein Unternehmen gefunden haben, das Titelsponsor werden möchte“, sagte Veranstalter Uwe Bergmann von der uba GmbH dem Abendblatt.

Ob sich das Fanfest für Bergmann zu einem finanziellen Fiasko entwickelt oder im Endeffekt ein Erfolg wird, hängt vor allen Dingen vom Erfolg der deutschen Nationalmannschaft ab: „Wir zeigen nur die Deutschlandspiele. Das heißt, wenn unsere Mannschaft frühzeitig ausscheidet, dann ist auch auf dem Heiligengeistfeld die Party vorbei.“ Außerdem spiele das Wetter eine Rolle. Bergmann hofft auf „angenehme Temperaturen und Sonne, damit viele Menschen zu diesem bunten und friedlichen Fußballfest kommen“.

In diesem Jahr nimmt der Veranstalter zum ersten Mal Eintritt: eine sogenannte Sicherheitsgebühr in Höhe von zwei Euro, weil anders als in den Vorjahren kein Hauptsponsor gefunden wurde. Bergmann: „Wir bitten die Gäste, das Geld möglichst passend parat zu halten, damit es nicht zu langen Wartezeiten an den Eingängen kommt.“ Jugendliche unter 16 Jahren haben freien Eintritt. Kinder unter zehn Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen die Spiele auf dem Heiligengeistfeld verfolgen.

Hunde und Fahrräder müssen draußen bleiben

Für Anspruchsvolle gibt es einen VIP-Bereich mit eigener Tribüne. Die Tickets inklusive Speisen und Getränken kosten 88 Euro und können unter www.reservix.de gebucht werden. Für Menschen mit Behinderungen gibt es in unmittelbarer Nähe des VIP-Bereichs eine Rollstuhl-Plattform. Außerdem werden vier Erste-Hilfe-Stationen eingerichtet.

Auch für dieses Fanfest hat Bergmann gemeinsam mit der Stadt und der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet, dafür sind 110 Mitarbeiter im Einsatz. An den beiden Eingängen in Höhe des U-Bahnhofs St. Pauli und an der Budapester Straße werden alle Gäste kontrolliert: „Natürlich sind Waffen und jegliche Gegenstände, die zu einer Gefährdung anderer führen können, nicht erlaubt“, sagte Bergmann. Auch Hunde müssen zu Hause bleiben und Fahrräder außerhalb des Geländes angeschlossen werden. Es dürfen keine Getränke mitgebracht werden: „Wir sorgen auf dem Heiligengeistfeld für ein großes gastronomisches Angebot“, kündigte Bergmann an.

Ein halber Liter Wasser kostet 3 Euro

Die Preise: Ein 0,4-Liter-Bier kostet vier Euro. Ein halber Liter Mineralwasser drei Euro und eine Bratwurst 3,50 Euro. Außerdem gibt es Crêpes, kanarische Kartoffeln und afrikanische Speisen. Das Fanfest öffnet nur an Spieltagen mit deutscher Beteiligung. Unter der Woche wird das Gelände zwei Stunden, am Wochenende drei Stunden vor Anpfiff des Deutschland-Spiels geöffnet.

Nach dem Auftaktspiel an diesem Sonntag geht es am Sonnabend, 23. Juni, um 20 Uhr weiter mit der Partie Deutschland gegen Schweden und am Mittwoch, 27. Juni, um 16 Uhr mit der Begegnung Deutschland gegen Südkorea. Premiere feiert auf dem Fanfest das Videospiel „Rocket League“. Jeweils eine Stunde vor dem Anpfiff wird es auf der Großleinwand präsentiert. Acht Spieler werden laut ELC-Gaming-Chef Leon Groenewoud beim Public Viewing in Teams von jeweils zwei Spielern aufeinandertreffen.

So funktioniert das Spiel: „Im Prinzip werden 22 Feldspieler durch vier Autos ersetzt. Das Ziel bleibt das Gleiche. Das Runde muss ins Eckige“, sagte Leon Groenewoud. Was hoffentlich auch auf die Spiele der deutschen Nationalmannschaft zutreffen wird ...