Hamburg. Für eine neue 70-Quadratmeter-Wohnung zahlt man in der Hansestadt 71.454 Euro mehr, dafür stehen aber keine Sanierungen an.

In Hamburg sind die Immobilienpreise so stark angestiegen, dass die Unterschiede zwischen Neubau und Bestandsobjekten relativ gering sind. Das geht aus einer neuen Studie der Postbank und des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) hervor. In der Hansestadt ist eine 70 Qua­dratmeter große Wohnung aus dem Bestand nur um 71.454 Euro günstiger als ein vergleichbares Neubauobjekt. Damit sind die Unterschiede in Hamburg – im Vergleich der sieben größten Städte in Deutschland – am geringsten. Als Neubau gelten in der Untersuchung Wohnungen, die ab 2014 gebaut wurden.

In Stuttgart liegt die Differenz bei 166.600 Euro

In Stuttgart sind die Preisunterschiede mit 166.600 Euro am größten. In Berlin liegen sie bei 108.500 Euro. Bundesweit beträgt der Durchschnittswert 86.500 Euro. Je geringer der Preisunterschied ist, desto eher sollte ein Neubau trotz der höheren Anschaffungskosten in Erwägung gezogen werden. „Das gilt vor allem für jene, die in ihren eigenen vier Wänden in den nächsten Jahren handwerklich nicht groß anpacken möchten“, sagt Jörg Koschate von der BHW Bausparkasse. Denn natürlich biete ein Neubau große Vorteile, etwa eine bessere Energieeffizienz, eine moderne, zeitgemäße Ausstattung und eine längere Gewährleistung auf Baumängel.

„Wenn die Preisdifferenz zwischen Bestands- und Neubau bei einem nach Lage und Ausstattung vergleichbarem Objekt deutlich über dem Durchschnittswert der Region liegt, ist Vorsicht geboten“, sagt Koschate. Der Sanierungsbedarf sei dann meistens sehr hoch. In Fällen großer Abweichungen rät der Experte daher zu einem professionellen Gutachter, der den Zustand des Wunschobjekts analysiert und eine Kostenschätzung abgibt. Für die Sanierung können zinsgünstige Kredite der KfW-Bank genutzt werden.