Hamburg. Auch Zahl der Unfälle mit jungen Erwachsenen sinkt. Senioren immer häufiger beteiligt. In der Mehrzahl der Fälle waren sie schuld.

Gute Nachrichten aus dem Hamburger Straßenverkehr: Die Zahl der Unfälle, bei denen Kinder verletzt wurden, ist im ersten Quartal 2018 deutlich zurückgegangen. Zählte die Polizei in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 noch 104 Unfälle, bei denen Kinder zu Schaden kamen, so waren es von Januar bis März dieses Jahres nur noch 75. Das entspricht einem Rückgang von fast 28 Prozent. Diese Zahlen gehen aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Verkehrspolitikers Dennis Thering hervor.

Demnach gingen die Zahlen in allen Bezirken bis auf Bergedorf zurück, wo sie unverändert blieb. Am stärksten war der Rückgang in Nord (minus 67 Prozent) und Harburg (minus 33). Bei 35 der 75 Unfälle mit verletzten Kindern waren die Kinder selbst die Hauptverursacher, etwa indem sie unachtsam auf die Straße liefen. In 40 Fällen waren andere Verkehrsteilnehmer schuld. Hauptverursacher waren dabei Pkw-Fahrer, gefolgt von Radfahrern.

Junge Erwachsene besonders gefährdet

Verletzt wurden bei den 75 genannten Unfällen im ersten Quartal 2018 laut Senatsantwort insgesamt 119 Kinder – 115 davon leicht und vier schwer. Zu Tode kam in diesem Zeitraum glücklickerweise kein Kind. Auch hier verzeichnet die Statistik insgesamt einen leichten Rückgang, denn im ersten Quartal 2017 hatte die Zahl der bei Unfällen in Hamburg verletzten Kinder noch bei 122 gelegen.

Das größte Unfallrisiko haben laut Verkehrsstatistiken grundsätzlich die jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren. Auch hier zeigen die aktuellen Hamburger Zahlen aber einen positiven Trend. Gab es im ersten Quartal 2017 noch 2689 Unfälle, an denen junge Erwachsene beteiligt waren, so waren es im ersten Quartal 2018 nur noch 2508. Das entspricht einem Rückgang von immerhin 6,7 Prozent. Zwar ging auch die Zahl der bei diesen Unfällen verletzten jungen Erwachsenen deutlich zurück – von 245 im ersten Quartal 2017 auf 212 in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres. Allerdings gab es zwischen Januar und März 2018 bereits einen Toten in dieser Altersgruppe in Hamburg zu betragen, anders als im Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der Schwerverletzten stieg von 14 auf 16 an.

Ein insgesamt negativer Trend zeigt sich im laufenden Jahr dagegen bei den Senioren. Die Zahl der Unfälle, an denen ältere Hamburgerinnen und Hamburger beteiligt waren, stieg von 2791 im ersten Quartal 2017 auf 2857 in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Das entspricht einer Zunahme von 2,4 Prozent. In der Mehrzahl der Fälle waren die Senioren – das heißt Frauen und Männer ab 65 Jahren – dabei selbst Verursacher der Unfälle.

Im ersten Quartal acht Verkehrstote

„Es ist erfreulich, dass im ersten Quartal 2018 weniger Kinder in einen Verkehrsunfall verwickelt waren“, sagte der CDU-Verkehrspolitiker Thering. „Leider ist die Zahl der verletzten Kinder trotzdem weiterhin hoch. Hier ist es ganz wichtig, dass die Verkehrserziehung in den Kindergärten und Schulen noch deutlich ausgeweitet wird.“

Auch gäben die „weiter steigenden Unfallzahlen mit Senioren Anlass zur Sorge“, so der CDU-Politiker. „Ganz offensichtlich bergen die zahlreichen baulichen Veränderungen im Straßenverkehr und die Verlegung von Radwegen auf Hauptverkehrsstraßen gerade für Senioren ein großes Unfallpotenzial. Der Senat muss bei allen Straßenbaumaßnahmen gerade auch den Fußverkehr im Auge behalten.“

Verkehrssicherheit müsse oberste Priorität für die Politik haben. „Wir als CDU-Fraktion haben in diesem Bereich dem Senat schon umfangreiche Vorschläge unterbreitet“, so Thering. „Hierzu muss der Senat jetzt endlich konsequent gegen Raser und Drängler vorgehen, Bestands- und Neu-Lkw mit Abbiegeassistenten ausrüsten, Straßen, Fuß- und Radwege sanieren und keine Fahrradwege mehr auf Hauptverkehrsstraßen verlegen.“

Auch die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist in Hamburg, wie berichtet, im ersten Quartal 2018 leicht zurückgegangen. So wurden im Zeitraum von Anfang Januar bis Ende März 2018 in der Hansestadt insgesamt 15.774 Verkehrsunfälle regis­triert – 286 weniger als noch im ersten Quartal 2017. Allerdings starben von Anfang Januar bis Ende März erneut acht Menschen bei Verkehrsunfällen in Hamburg, ebenso viele wie im ersten Quartal 2017. Von Januar bis März 2016 waren fünf Menschen bei Verkehrsunfällen in Hamburg ums Leben gekommen.