Hamburg. Rückschlag für Siemens und Airbus. Andere Maschinen bleiben zunächst am Boden. Gründe sind noch unklar.

Beim Absturz eines Testflugzeugs mit Siemens-Elektroantrieb sind in Ungarn zwei Menschen ums Leben gekommen. Der Unfall der zweisitzigen Maschine des Herstellers Magnus Aircraft ereignete sich bereits am 31. Mai auf einem kleinen Flugplatz in der Nähe von Budapest. Das Flugzeug ist aus relativ niedriger Höhe abgestürzt, die Gründe und genaueren Begleitumstände sind noch unklar und werden derzeit von der ungarischen Luftfahrtbehörde sowie der Polizei untersucht.

Bei den beiden Toten handele es sich um den Piloten und einen Techniker, so ein Siemens-Sprecher. „Wir sind in Gedanken bei den Familien der Opfer.“ Neben der verunglückten Maschine gibt es noch drei weitere Exemplare des Testmodells Magnus eFusion – eines davon ist in den USA stationiert, die beiden übrigen sind in Ungarn. Diese Maschinen sollen nun vorsichtshalber am Boden bleiben, bis die Unfallursache geklärt ist.

Nur ein kleiner Teil des Programms

Die Flugzeugtests von Magnus Aircraft sind nach Angaben des Sprechers nur ein kleiner Teil des gesamten Programms für hybrid-elektrisches Fliegen, bei dem Siemens mit dem Flugzeugbauer Airbus und dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce zusammenarbeitet. Das Programm, das weitergeführt wird, konzentriert sich auf Maschinen für 20 bis 100 Passagiere.

Im vergangenen November hatten die Partner angekündigt, dass ein Verkehrsflugzeug mit einem Elektromotor und drei herkömmlichen Düsentriebwerken 2020 zum ersten Testflug starten soll. Siemens will dafür den E-Motor mit zwei Megawatt Leistung in München bauen. Rolls-Royce soll eine Gasturbine liefern, die in den Rumpf eingebaut wird und den Strom für den Elektromotor erzeugt. Der Flugzeugbauer Airbus ist für die Integration der Systeme zuständig.