Hamburg. Auch die Villa der Ratiopharm-Zwillinge in Bergstedt brannte. Die Ursachen für beide Brände sind noch unklar.
Das Le Canard Noveau an der Elbchaussee ist eines der bekanntesten Restaurants in Hamburg. Doch zumindest in der kommenden Woche ist das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Nobellokal geschlossen. Denn in der Nacht zum Sonnabend ist in einem Veranstaltungsraum des Restaurants ein Feuer ausgebrochen. Der Grund dafür steht noch nicht fest. Eine Möglichkeit wäre, dass durch das Unwetter am späten Freitagabend ein Kurzschluss ausgelöst wurde. Ein technischer Defekt könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher.
Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen und den Tatort „beschlagnahmt“. Das heißt, keiner darf das Restaurant zurzeit betreten. Nach Abendblatt-Informationen soll es an diesem Montag eine Begehung der Räume geben. Danach soll entschieden werden, wie lange das Restaurant tatsächlich geschlossen bleiben muss. Geschäftsführerin Annika Stoldt sagte dem Abendblatt: „Wir müssen abwarten, was die Ermittlungen ergeben. Zum Glück ist die Küche von dem Brand nicht betroffen gewesen und auch nicht die über dem Restaurant liegenden Räume.“ Das Le Canard Noveau werde auf jeden Fall wiedereröffnet.
Das Le Canard gehört Architekt von Gerkan
Inhaber des Restaurants ist Stararchitekt Meinhard von Gerkan, dessen Büro gmp von Gerkan, Marg und Partner auch seinen Sitz in dem Gebäude hat. Der Küchenchef ist Florian Pöschl. Das Le Canard Noveau wurde bis 2016 von Ali Güngörmüs geführt. Doch der Sternekoch hat seine Anteile an dem Restaurant abgegeben, betreibt nun in München das Pageou und tritt regelmäßig bei dem TV-Format „Grill den Profi“ auf.
Noch dramatischer war ein Feuer in Bergstedt: Die Zwillinge Gyde Schäfke und Folke Kaempfe sind einem Millionenpublikum aus der Ratiopharm-Werbung im Fernsehen bekannt. Am Freitagabend waren die Schwestern zu Gast bei der Eröffnung des neuen Restaurants Stüffel am Isekai in Eppendorf. Doch der entspannte Abend nahm ein abruptes Ende, als die beiden von dem Feuer informiert wurden, das ihr Blockhaus am Lottbeker Weg zerstörte. Das Gebäude brannte völlig nieder.
Mehr als 70 Feuerwehrleute versuchten vergeblich das Gebäude zu retten. Den Notruf hatte Stephan Wenderoth, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, abgesetzt. Beim Joggen war er an dem Haus vorbeigekommen und hatte den Brandgeruch bemerkt.
Der Schaden soll nach einer ersten Schätzung im Millionenbereich liegen. Auch hier ist die Ursache noch nicht geklärt, das Landeskriminalamt übernimmt die Ermittlungen.