Hamburg. Schaden in Millionenhöhe? Dach stürzte während Löscharbeiten ein. Küchen-Brand in Nobel-Restaurant, Feuer in Tagungszentrum.

Drei Brände hielten die Feuerwehren in Hamburg und im Umland während des Unwetters besonders in Atem. Dabei brannte ein Haus auf einem Anwesen in Bergstedt nieder, die Küche im Restaurant Le Canard an der Elbchaussee fing Feuer, und ein Tagungszentrum bei Hittfeld brannte lichterloh.

Sie waren ausgegangen, Nachbarn bemerkten die Flammen. Der stellvertretende Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, Stephan Wenderoth, der am späten Freitagabend zufällig beim Joggen an dem Haus vorbeikam, bemerkte Brandrauch und erkundete die Einsatzstelle. Er setzte den Notruf ab. Über 70 Feuerwehrleute versuchten, die hölzerne Jagdhütte der in ganz Deutschland bekannten Werbegesichter von Ratiopharm, Gyde Schmidt (40) und Folke Kaempfe (40) in Bergstedt zu retten. Doch das Blockhaus am Lottbeker Weg brannte völlig nieder.

Der Innenangriff musste schon nach kurzer Zeit abgebrochen werden. Das Feuer war bereits so weit fortgeschritten, dass Einsturzgefahr bestand. Die Einsatzkräfte mussten sich darauf beschränken, die ausgetrocknete Vegetation zu schützen und das Übergreifen der Flammen auf am Haus stehende Pkw zu verhindern.

Das brennende Haus musste abgerissen werden

Das Feuer hatte sich in der Nacht so schnell ausgebreitet, dass die Einsatzkräfte das Einfamilien-Holzhaus nur noch kontrolliert abbrennen lassen konnten
Das Feuer hatte sich in der Nacht so schnell ausgebreitet, dass die Einsatzkräfte das Einfamilien-Holzhaus nur noch kontrolliert abbrennen lassen konnten © dpa

Die Alarmstufe wurde auf "Feuer 2" erhöht und weitere Kräfte nachgefordert. Mit einem Großaufgebot wurden insgesamt 4 C-Rohre und ein B-Rohr zur Brandbekämpfung im Außenangriff eingesetzt. Da das Dach zum Teil eingestürzt war, musste der Rest des Gebäudes abgetragen werden, um an die Brandherde heranzukommen. Zwei dicht am Haus stehende PKW wurden mit einem Abschleppfahrzeug aus dem Gefahrenbereich entfernt. Damit wurde auch Platz geschaffen, um einen Radlader und einen Bagger des Technischen Hilfswerkes (THW) in Stellung zu bringen. Nachdem das Gebäude abgerissen war, zeigte sich der Löscherfolg und die Einsatzkräfte konnten nach und nach aus dem Einsatz entlassen werden.

Eine letzte Kontrolle mit einer Wärmebildkamera zeigte gegen 7.30 Uhr heute Morgen keine weiteren Glutnester. Der Schaden soll nach einer ersten Schätzung im Millionen-Bereich liegen. Polizeiangaben zufolge brach das Feuer in einem Holzboot auf dem Grundstück aus und griff dann auf das Gebäude über. Verletzt worden sei niemand.

Elbchaussee: Brand im Le Canard

Unterdessen hat es wenige Stunden später auch im Hamburger Nobelrestaurant Le Canard Nouveau an der Elbchaussee in der Küche gebrannt. Wie ein Sprecher vom Lagedienst der Hamburger Feuerwehr sagte, soll Küchenmobiliar in Brand geraten sein. Das Feuer habe schnell gelöscht werden können, lediglich der Zugang zum Brandherd über die Dachterrasse sei schwierig gewesen. Warum es ausbrach, ist bisher offen. Im „Guide Michelin“ 2018 wird für das Restaurant ein Stern ausgewiesen, erkocht von Florian Pöschl. Mitarbeiter des Restaurants wollten sich zunächst nicht dazu äußern, ob der Restaurantbetrieb beeinträchtigt ist.

Großeinsatz bei Brand in Tagungszentrum

In das Tagungszentrum Gut Eddelsen bei Hittfeld hatte unterdessen am Freitagabend gegen 23 Uhr ein Blitzeinschlag einen Brand ausgelöst. Über 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Genaue Angaben über Schäden lagen noch nicht vor.