Hamburg. Ausgestattet mit komplizierter Technik können die neuen Blitzer mehr als nur die Geschwindigkeit erfassen.

Sie sehen aus wie klobige Roboter oder eine Mischung zwischen Stealthbomber und Bunkereingang, die neuen Blitz-Anhänger, die der Landesbetrieb Verkehr im Auftrag der Polizei in Hamburg einsetzen will. Sie sollen die Lücke zwischen des 28 fest installierten Blitzern und den mobilen Geräten der Polizei ausfüllen und gleich mehrere Tage an einer Stelle stehen, ohne in der Zeit Personal zu binden. Jetzt werden zwei Modelle im Rahmen eine Pilotprojektes ausprobiert.

Die Hänger wirken nicht nur robust. Sie sind es auch. Denn das, wofür sie eingesetzt werden, wird nicht jedem gefallen. Deshalb sind beide Modelle nicht nur mit einer harten Hülle quasi gepanzert, sondern auch mit allen möglichen Alarmmeldern ausgestattet, die Feuer, harte Schläge oder sonstiges Einwirken auf die Geräte melden. Unter der Hülle steckt viel Technik. Grundlage sind ein Lasermesssystem und eine Kamera mit Blitz.

Ein Gerät kann Verkehr in beiden Richtungen überwachen

Mit dem Laser können nicht nur Fahrzeuge erfasst und die Geschwindigkeit ermittelt werden. Er ist auch in der Lage, Fahrzeuge in Sekundenbruchteilen zu vermessen und so zu erkennen, ob es ein Pkw oder ein Lkw ist. So können mit den Hängern nicht nur Tempolimits, sondern auch Durchfahrtsverbote für Lastwagen überwacht werden. Auch bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung nur für Laster erkennt das Gerät den Lkw und kann so selektiv diese Fahrzeugart „blitzen“. Nicht geeignet sind die Hänger zur Rotlichtüberwachung.

Aufgenommen werden die Bilder natürlich digital. Eines der jetzt im Testverfahren befindlichen Geräte kann gleichzeitig den Verkehr in beide Richtungen überwachen, weil im oberen Teil zwei Kameras samt Blitzgerät eingebaut werden können. Die Bilder werden unmittelbar nach einer Aufnahme an einen Dienstleister verschickt, der sie dann zur Auswertung an den Landesbetrieb Verkehr weiterleitet.

Geeignet sind die Geräte auch für längere Einsätze an einem Standort. Bis zu zehn Tage halten die Akkus, die allein um die 300 Kilo wiegen. Tatsächlich denkt die Polizei, die die Vorgaben für die Aufstellorte macht, an bis zu dreitägige Einsätze. Was die Geräte kosten, wollte man nicht verraten.