Hamburg. 300 Pädagogen demonstrieren auf dem Rathausmarkt für ein höheres Einstiegsgehalt auch an Stadtteilschulen.

Rund 300 Lehrer haben am Mittwochabend auf dem Rathausmarkt für ein höheres Einstiegsgehalt der Pädagogen an Grundschulen und Mittelstufen der Stadtteilschulen demonstriert. Konkret geht es darum, dass die Lehrer von Beginn an nach A 13 statt wie bisher nach A 12 besoldet werden sollen.

„Grund- und Mittelstufenlehrkräfte haben eine gleich lange, ebenso wissenschaftliche Ausbildung wie alle anderen Lehrer“, sagte Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), in ihrer Rede auf der Kundgebung. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Grundschulen arbeiten in den heterogensten Lerngruppen, dort wird der Anfang für eine gute schulische Bildung gelegt.“ Deswegen sei die finanzielle Gleichstellung mit den Lehrkräften an Gymnasien oder Berufsschulen „überfällig“.

Hohe Beförderungsquote in Hamburg

Immer mehr Bundesländer sind in den vergangenen Jahren auf A 13 als Einstiegsgehalt gewechselt oder haben die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Berlin und Brandenburg. Nur Hamburg und Bremen halten noch an der niedrigeren Eingruppierung fest.

In der Schulbehörde wird darauf hingewiesen, dass Hamburg im Unterschied zu den meisten anderen Ländern weiterhin alle Lehrer verbeamtet, was ein höheres Nettogehalt und eine höhere Pension bedeute. „Rund 40 Prozent der Grundschullehrer erhalten schon jetzt A 13“, sagt Schulbehördensprecher Peter Albrecht. Die Beförderungsquote sei in Hamburg höher als in anderen Ländern.

„Schritt in die richtige Richtung“

Zum Beginn des laufenden Schuljahres hatte Schulsenator Ties Rabe (SPD) die Schulleitungen kleiner Grundschulen besser gestellt: Die Rektoren werden jetzt nach A 14 statt nach A 13 bezahlt. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Bensinger-Stolze. Rabes Begründung­, Engagement und professionellen Einsatz im Zuge des Ganztagsausbaus und des generellen Aufgabenzuwachses würdigen zu wollen, gelte auch für alle Lehrkräfte an Grund- und Stadtteilschulen. Offen ist, ob Rabe die Forderung der Lehrer und der GEW erfüllt. „Wir prüfen, welche Maßnahmen es gibt, um angesichts eines enger werdenden Marktes nicht gegenüber anderen Bundesländern in Rückstand zu geraten“, sagte Albrecht.