Hamburg. Die Gewerkschaft hat zu einer ganztägigen Niederlegung der Arbeit aufgerufen: Nach wie vor keine Einigung vor Umzug der Brauerei.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Beschäftigten der Holsten-Brauerei in Altona für heute zum dritten Warnstreik innerhalb weniger Monate aufgerufen. Die rund 450 Beschäftigten sollen für 24 Stunden ihre Arbeit niederlegen. Grund ist der Tarifkonflikt wegen der Standortverlagerung der zum dänischen Carlsberg-Konzern gehörenden Brauerei.

Wie berichtet steht für das Unternehmen der Umzug von seinem traditionellen Sitz nach Hamburg-Hausbruch bevor. Dort wird derzeit eine neue, aber kleinere Produktionsstätte gebaut. Ab April 2019 sollen die bekannten Hamburger Marken Holsten und Astra im Süden der Stadt gebraut werden. Die NGG wirft Carlsberg vor, im Rahmen der Standortverlagerung gut 70 Stellen abbauen zu wollen. Zudem gehen die Arbeitnehmervertreter gegen ein neues Arbeitszeitmodell vor.

Keine Einigung in sechs Verhandlungsrunden

In sechs Tarifverhandlungen seit Oktober 2017 konnte keine Einigung erzielt werden. Zwar hat der Betriebsrat inzwischen mit der Geschäftsführung in einer Einigungsstelle einen Sozialplan mit der Einrichtung einer Transfergesellschaft vereinbart. Der NGG reicht das aber nicht. Gespräche über die Einführung eines Sieben-Tage-Schichtbetriebs am neuen Standort sind gescheitert.

„Carlsberg Deutschland geht es wirtschaftlich gut, zudem wurden mit dem Verkauf des Grundstücks in Altona hohe Einnahmen erzielt. Es ist nur recht und billig, wenn auch die Beschäftigten faire Regelungen und Sicherheit für den bevorstehenden Umzug bekommen“, sagte NGG-Verhandlungsführerin Silke Kettner. Carlsberg bestreitet, dass bei Holsten 70 oder mehr Arbeitsplätze gestrichen werden. Mit dem neuen Arbeitszeitmodell würde die Zahl der gefährdeten Jobs auf etwa zehn sinken, hieß es aus dem Unternehmen.