Hamburg. Sand, Sonne, Wasser: für diesen Dreiklang muss man nicht ans Meer fahren. Als Alternative bieten sich Hamburgs Strandbars an.

Wenn der Wetterbericht nicht ganz falsch liegt, wird Pfingsten großartig. Für Sonntag und Montag sind je 16 Stunden Sonne angesagt. Wie und wo lässt sich das genießen? Wer die Ostsee meiden möchte, weil auf dem Weg dahin unerfreuliche Staus lauern, der findet vor der Haustür einen Strand-Ersatz: Beachclubs. Hamburg hält ein vielseitiges Angebot an Strandbars oder Beachclubs – wie auch immer man sie nennen mag – für seine Einwohner bereit. Hier eine Auswahl.

Karo Beach

„Wir möchten eine Strandbar für die ganze Familie sein“, sagt Betreiber Dominik Lorenzen über seinen erst vergangene Woche eröffneten Beachclub. Er liegt direkt an der Haltestelle U-Feldstraße im Hamburger Karoviertel. In der Tat: Musik gibt es keine, dafür einen großen Sandkasten und bald ein Wasserspiel für die Kinder.

Vor der Rindermarkthalle St. Pauli hat Deuschlands erster Zero-Waist-Beachclub eröffnet
Vor der Rindermarkthalle St. Pauli hat Deuschlands erster Zero-Waist-Beachclub eröffnet © Rindermarkthalle | Ridermarkthalle

Auch die Leute aus dem Viertel sollen Spaß am Club haben, weshalb die Öffnungszeiten mit den Anwohnern abgestimmt wurden – derzeit bis 22 Uhr. Das Besondere am Karo Beach: Er will möglichst wenig Müll machen. Stroh- oder Glasstrohhalme, keine Plastikbecher, Nüsse aus dem Spender und Marmeladengläser: Plastik muss man lange suchen. Die Getränkepreise sind okay (Limonade für 3 Euro) und die Speisen vielfältig, denn die liefern die vielen Gastronomen aus der angrenzenden Rindermarkthalle per Fuß direkt an den Karo Beach(Feldstraße)

Strand Pauli

Strand Pauli hat das ganze Jahr geöffnet. Es gibt einen Innenbereich mit Holzboden. Er hat ein von Holzstämmen getragenes Dach – falls mal wieder spontaner Regen über die Stadt hereinbricht. Der Beachclub liegt direkt an der Hafenstraße, unweit der Landungsbrücken. Im sandigen Außenbereich gibt es Sitzplätze für jedes Gemüt: Hocker, Liegen, Sessel und sogar Bettgestelle mit Matratzen drauf, alles hübsch und bunt. Auch Gruppen von mehr als zehn Leuten finden an einem der Tische Platz.

Wetter. Sonne. Sommerstimmung im Beach Club Strand Pauli.
Wetter. Sonne. Sommerstimmung im Beach Club Strand Pauli. © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

Gäste können draußen die Schiffe beobachten, weil das Strand Pauli etwas erhöht direkt am Wasser liegt. Wegen der verschiedenen Ebenen sieht man von fast überall die Elbe. Das Publikum ist gemixt, aber leger, oft läuft entspannter Reggae. Die Getränkepreise sind nicht überteuert (Bier, 0,3 Liter: 3 Euro), und zu speisen gibt es für jeden Geldbeutel, von Burger über Pizza bis zu Snacks. Strand Pauli (St. Pauli Hafenstraße)

Hamburg del Mar

Ebenfalls an der Hafenstraße gelegen, einige Meter näher an den Landungsbrücken liegt das Hamburg del Mar. Man merkt den Unterschied zu Strand Pauli: Der Sand ist weißer, die Liegen sind einheitlicher (blau) und das kulinarische Angebot deutlich kleiner – dafür etwas teurer (Bier, 0,3 Liter: 4 Euro). Die Geradlinigkeit der Einrichtung mag auf manche hochwertiger wirken. Dafür stimmt die House-Mucke die Gäste deutlich besser auf Party ein, falls es sie nach dem Beachclub noch auf den Kiez zieht. Ein Manko: Weil die Strandterrasse mit den Liegen ebenerdig ist, hat man leider nur aus den vorderen Reihen Blick aufs Wasser – in den hinteren Reihen muss man sich eher auf die Gespräche oder sein Getränk konzentrieren. Zu empfehlen ist der leckere Eistee. Hamburg del mar (St. Pauli Landungsbrücken, Parkdeck)

Dock 3

Direkt neben dem Hamburg del Mar liegt das Dock 3. Weil die Außenwände höher sind und die Fläche insgesamt kleiner ist, fühlt man sich abgeschotteter, aber auch gemütlicher als beim Nachbar-Beachclub. Ein pastelliges Türkis dominiert den Barbereich und die Sitzmöglichkeiten. Auch kulinarisch gibt es größere Auswahl: Burger, Maiskolben mit Kräuterbutter oder, etwas ausgefallener, Süßkartoffelpommes mit gehobeltem Cheddar und Rosmarin-Dip. Und wem nach dem Besuch noch nach einer Erkundungstour ist, kann sich den fotogenen alten Elbtunnel anschauen – der Eingang zum Fahrstuhl liegt direkt am Ausgang des Beachclubs. Dock 3 (St. Pauli Landungsbrücken, Parkdeck)

Central Park

Feierabendstimmung. Gästegruppen entspannen vor dem weißen Lattenzaun. Auf einer mit Kreide beschriebenen Tafel prangt das Wort „Großstadtoase“ in geschwungenen Buchstaben. Sanfte Beats mischen sich unter die Stimmen. Ihm gefalle die Mischung aus Strand und Innenstadt, sagt Martin, der den Abend im Central Park verbringt.

Der Beachclub im Schanzenviertel liegt direkt an der Max-Brauer-Allee. Gäste können hier den alternativen Flair, das „Schanzenfeeling“, vor einer bunten Vintage-Kulisse erleben. Erfrischen können sie sich mit Cocktails, Bier oder Softdrinks (Bier, 0,3 Liter: 3 Euro). Die Bratwurst gibt es für 3 Euro auf die Hand. Vorbeikommen sollte man am besten spontan, der Beachclub besitzt kein Telefon. Central Park (Max-Brauer-Allee 230)

Sky & Sand

Im Sky & Sand kann man den Sonnenuntergang auch trinken. Mit Prosecco und Grenadine wird der Cocktail zubereitet, der im Glas genauso aussieht wie die Skyline von Mundsburg. Auf dem Parkdeck des Einkaufszentrums Hamburger Meile liegt der Beachclub und macht seinem Namen alle Ehre – die etwa 40 Tonnen Sand wurden geradewegs von den Fidschi-Inseln nach Hamburg eingeflogen. Räumlich bietet das Sky & Sand jeder Gesellschaftsgruppe etwas: Auf der linken Seite wurde eine Ecke speziell für Kinder eingerichtet, rechts thronen auf weichen Kissen Champa­gnertrinker, die in diesem Bereich Getränke und Speisen für mindestens 150 Euro verkosten müssen. Abgesehen davon sind die Preise durchschnittlich, ein Bier gibt es ab 3,50 Euro (0,3 Liter). Sky & Sand (Humboldtstraße 6)


28 Grad Strandbad Wedel

Wagt man es, die Elbvororte hinter sich zu lassen und die Strecke der S 1 bis zur Endstation zu fahren, erreicht man das 28 Grad Strandbad Wedel. „Das ist was komplett anderes als die Strandbars in der Stadt“, sagt Luisa Günsche. „Ich fühle mich hier wie auf Hawaii oder Bali.“ Sie ist zusammen mit einer Freundin zum ersten Mal in dem Wedeler Club.

Strandbad Wedel. Im Hintergrund die Elbe. Links: Luisa Günsche, Studentin. Rechts: Alexandra Rauschgold, Studentin. (Beide Gäste in dem Beachclub
Strandbad Wedel. Im Hintergrund die Elbe. Links: Luisa Günsche, Studentin. Rechts: Alexandra Rauschgold, Studentin. (Beide Gäste in dem Beachclub © Hamburger Abendblatt/Philip Ewertz | Hamburger Abendblatt/Philip Ewertz

Unter Strohschirmen und direkt an einem Naturstrand an der Elbe kann man seine Drinks genießen, auch Baden im Fluss ist möglich. Preislich liegen die Wedeler im Mittelfeld. Das Bier gibt es ab 3,50 Euro (0,3 Liter), eine Pizza kriegt man hier ab 8,50 Euro. Der Eintritt ist frei. 28 Grad Strandbad Wedel (Hakendamm 2)