Hamburg. Vor allem junge Hamburger wollen das linksautonome Zentrum behalten. Sie geben den politischen Systemkritikern viel Rückenwind.
Eine Mehrheit der Bürger in Hamburg lehnt einer Umfrage zufolge eine Räumung des umstrittenen linksautonomen Zentrums Rote Flora ab. 56 Prozent der Befragten sprachen sich in einer repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa gegen ein solches Vorgehen aus. 37 Prozent sind für die Räumung, wie die am Mittwoch veröffentlichte Umfrage im Auftrag von „Welt“ und „Bild“ ergab.
Flora-Unterstützer finden sich vor allem in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen, von denen 66 Prozent das Autonomen-Zentrum erhalten möchten. Bei den über 60-Jährigen sind die Befürworter einer Räumung in der Mehrheit. Das Gleiche gilt für Anhänger von CDU, FDP und AfD, während Unterstützer von SPD, Grünen und Linken die Rote Flora mehrheitlich unangetastet lassen möchten.
Der Treffpunkt der linken Szene im Schanzenviertel war zuletzt durch die Ausschreitungen beim G20-Gipfel in die Kritik geraten. Die Sprecher der Roten Flora hatten zu der Demonstration „Welcome to Hell“ aufgerufen, die den Ausgangspunkt für schwere Krawalle bildete. Das ehemalige Theatergebäude war 1989 besetzt worden. Heute befindet es sich im Besitz der städtischen Lawaetz-Stiftung.