Hamburg . Marc Fielmann wird Vorstandschef der Optikerkette. Er wird gemeinsam mit seinem Vater eine Doppelspitze bilden.

Fielmann holt den eigenen Nachwuchs ins Boot: Die Optikerkette wird künftig von einer Doppelspitze geleitet. Günther Fielmann und sein Sohn Marc werden mit sofortiger Wirkung als gleichberechtigte Vorstandsvorsitzende die Geschicke der Hamburger Aktiengesellschaft leiten.

Die Entscheidung traf der Aufsichtsrat von Fielmann einstimmig in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag. Marc Fielmann hatte bisher als Marketingvorstand in dem Unternehmen mit Sitz in Barmbek gearbeitet. Sein 78-jähriger Vater verantwortet laut einer Mitteilung der Optikerkette weiterhin die Unternehmens- und Expansionsstrategie. Er wird darüber hinaus die Kollektionen der Brillen gestalten. Marc Fielmann wird auch zukünftig die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing leiten – sowie zusätzlich die operative Geschäftsführung übernehmen.

"Zukunftsweisender Schritt"

Mark Binz, Aufsichtsratsvorsitzender, begründete die Entscheidung bei der Optikerkette: „Die Doppelspitze ist für Fielmann ein zukunftsweisender Schritt. Günther und Marc Fielmann kennen die Bedürfnisse von Generationen, verbinden Erfahrung mit Innovation. Über die neue Führungsstruktur kann Fielmann diesen Wettbewerbsvorteil optimal nutzen.“

Marc Fielmann wurde 1989 in Hamburg geboren und studierte unter anderem in London. Er sammelte Erfahrungen auch bei anderen Optikern im Ausland und brachte bereits einige digitale Innovationen ins Unternehmen seines Vaters, etwa eine App zum Bestellen von Kontaktlinsen.

Fielmann: Denken in Generationen

Günther Fielmann begründete die Entscheidung unter anderem mit der Verbundenheit in der Familie: „Als Familienunternehmen denken wir in Generationen. Ich freue mich, dass mein Sohn mehr Verantwortung übernimmt. Das Unternehmen Fielmann ist am besten in Familienhand aufgehoben" sagte der Mehrheitsaktionär. Ihn verbinde mit seinem Sohn zudem die Arbeitsethik.

Marc Fielmann betonte am Donnerstag ebenfalls die Gemeinsamkeiten mit seinem 50 Jahre älteren Vater: "Mein Vater hat die Stigmatisierung per Kassenbrille abgeschafft, Brillenmode demokratisiert. Das ist seine historische Leistung. Mein Vater und ich werden unsere strikte Kundenorientierung – bei uns Erfolgsrezept und Familientradition zugleich – gemeinsam erhalten".

Günther Fielmann hatte 1972 sein erstes Optikergeschäft eröffnet. Inzwischen betreibt das seit 1994 börsennotierte Unternehmen mehr als 700 Geschäfte und beschäftigt mehr als 18.000 Mitarbeiter.