Hamburg. Zweite Demonstration geplant. Die von Ernst & Young berechneten Kosten sind sieben Mal höher als die des katholischen Schulverbands.
Die Proteste gegen die geplante Schließung katholischer Schulen in Hamburg gehen in eine neue Runde. Die zweite öffentliche Demonstration ist an diesem Sonnabend geplant, die Auftaktkundgebung beginnt um 12 Uhr auf dem Hansaplatz. Als Redner werden unter anderen Cord und Gabriele Wöhlke von Budnikowsky erwartet. Die Demonstration führt dann über die Lange Reihe zum St.-Marien-Dom.
Die Gesamtelternvertretung und die Initiative „Rettet 21“, die zu dieser Demonstration aufgerufen haben, fordern vom Erzbistum mehr Transparenz. Auslöser sind unterschiedliche Zahlen. Während die offiziellen Gutachter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young ein Investitionsvolumen von 101,5 Millionen Euro für die acht von einer Schließung bedrohten katholischen Schulen ausgehen, habe der Katholische Schulverband noch im Mai 2013 Investitionen in einer Höhe von nur 13,1 Millionen als ausreichend bezeichnet.
Eltern verlangen Transparenz vom Ezbistum
„Dieser Anstieg um gut 770 Prozent ist ohne Offenlegung des Gutachtens nicht nachvollziehbar“, kritisiert Henrik Lesaar, Mitglied im Sprecherteam der Gesamtelternvertretung. Bereits dieses Beispiel zeige, weshalb die Eltern vom Erzbistum Hamburg Transparenz über die finanziellen Grundlagen der Entscheidung verlangten.
Das Erzbistum Hamburg mit Erzbischof Stefan Heße an der Spitze hatte im Januar angekündigt, bis zu acht der 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen. Die Ankündigungen haben zahlreiche Proteste ausgelöst. Bereits im Dezember hatte der Erzbischof im Abendblatt-Interview harte finanzielle Einschnitte angekündigt. Die derzeitige Überschuldung von 80 Millionen Euro könnte bis zum Jahr 2021 auf 350 Millionen wachsen, ergab eine Prüfung durch die Unternehmensberatung Ernst & Young. Deswegen müsse gehandelt werden. (esh)