Hamburg. Auf Initiative der Schulgenossenschaft diskutierten 120 Betroffene. Das Erzbistum will bis zum 16. April seine Pläne vorstellen.
„Die anfängliche Depression ist verflogen“, sagte ein Teilnehmer zum Abschluss der vierstündigen Tagung in der Katholischen Schule Harburg an der Julius-Ludowieg-Straße, jetzt herrscht Aufbruchstimmung.“ Für diese Äußerung gab es viel Applaus. Zuvor hatten 120 Eltern, Schulleiter, Lehrer und vereinzelt Schüler in der nur für diesen Anlass mit Teppich ausgelegten Sporthalle über die Zukunft der 21 katholischen Schulen in Hamburg diskutiert. Bis zum 16. April will das Erzbistum seine konkreten Planungen bekannt geben.
„Wir sind uns nähergekommen, haben Meinungen und Gedanken ausgetauscht“, bilanzierte der frühere Staatsrat Nikolas Hill, einer der Initiatoren der Aktion Hamburger Schulgenossenschaft. Motto der Veranstaltung: Gemeinsam Schule machen: Rahmenplan und Rahmenbedingungen.“
Enttäuschung, Wut und Entschlossenheit
Mitte Januar hatte das Erzbistum verkündet, aus finanziellen Gründen bis zu acht katholische Schulen schließen zu müssen. Ziel der Genossenschaft ist die dauerhafte Fortführung aller 21 Standorte. Bisher liegen Zusagen über mehr als drei Millionen Euro vor.
Am vergangenen Sonnabend informierten die Motoren der Initiative über den Stand der Diskussion und über die weitere Entwicklung. Umgekehrt erhielten die Macher der Genossenschaft Informationen über die Meinung betroffener Eltern, Schulleiter und Lehrer. Die Veranstaltung wurde als Workshop mit drei Gruppen organisiert.
Die Leitthemen der Arbeitsgruppen: das demokratische Modell, das Prinzip Schule in genossenschaftlicher Trägerschaft als Teil der katholischen Kirche sowie grundsätzlich die Attraktivität der katholischen Schulen. Die Ergebnisse der Diskussionen wurden anschließend im Plenum vorgestellt und besprochen. Konkrete Beschlüsse waren nicht angestrebt. „Es war eine große Portion Enttäuschung und Wut zu spüren, die aber letztlich in Entschlossenheit mündete“, sagte ein Teilnehmer.
Franziska Hoppermann, Mitglied im Caritasrat und Mitinitiatorin der Schulgenossenschaft, brachte ihre Auffassung so auf den Punkt: „Es ist ein unglaubliches Potenzial vorhanden, gemeinsam Schule zu machen und zu gestalten.“ Das Treffen sei ein „guter Auftakt“ gewesen, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und an einem Strang zu ziehen.“
„Die Ankündigung der geplanten Schulschließungen war ein Schock, der uns gelähmt hat“, ergänzte Daria Wolf, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Maria – St. Josef. „Viele Ideen passen gut zusammen und ergänzen sich.“ Sie gehe mit dem guten Gefühl in die neue Woche, „dass zusammen etwas Starkes gelingen kann.“