Hamburg. 64 Prozent der Menschen würden gern in den eigenen vier Wänden leben, aber nur jeder vierte Haushalt hat Wohneigentum.

Der Traum von der eigenen Immobilie lebt, erfüllt sich jedoch in Hamburg nur selten. Die Mehrheit der Hamburger Mieter (64 Prozent) würde zwar lieber in den eigenen vier Wänden leben, wie aus einer Umfrage der Haspa hervorgeht. Dennoch besitzt nicht einmal jeder vierte Hamburger Haushalt Wohneigentum (24 Prozent). Das sind deutlich weniger als im bundesweiten Schnitt (46 Prozent).

Auch in München (ebenfalls 24 Prozent) oder Düsseldorf (23 Prozent) besitzt nur etwa jeder vierte Haushalt Wohneigentum. In Bremen (39 Prozent) und Stuttgart (31 Prozent) ist die Quote höher, in Berlin mit 16 Prozent deutlich niedriger. Grundsätzlich gilt, dass in ländlichen Regionen deutlich mehr Einwohner ein Haus oder eine Wohnung besitzen. Eine Ursache für die niedrige Eigentumsquote sind die hohen Immobilienpreise. Laut Studie der Landesbausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg hat sich der Wohnraum im zweiten Halbjahr 2017 nochmals um bis zu 12,2 Prozent verteuert.

Probleme für junge Haushalte

„Für junge Haushalte wird es in teuren Städten wie Hamburg immer schwieriger, Wohneigentum zu erwerben“, sagt Matthias Klupp, Geschäftsleitung von Analyse & Konzepte, einer renommierten Beratungsgesellschaft für Wohnen, Immobilien und Stadtentwicklung. Klupp verweist auf eine Studie, nach der in Hamburg 10,2 Jahreseinkommen (München: 11,3 Jahreseinkommen) für den Erwerb einer Immobilie aufgewendet werden, bundesweit sind es im Schnitt nur 6,1 Jahreseinkommen.

Allerdings hat die niedrige Eigentümerquote auch historische Gründe. „In Hamburg sind im Zweiten Weltkrieg etwa zwei Drittel des Wohnungsbestandes zerstört worden. Beim Wiederaufbau ging es darum, in kurzer Zeit sehr viel neuen, günstigen Wohnraum zu schaffen, dieses wurde vor allem über Mietwohnungsbau realisiert“, sagt Klupp. Hamburg habe sich immer als „Mieterstadt“ verstanden.

Auch die positive Seite sehen

Lars Seidel, Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Grossmann & Berger, sagt, dass man auch die positive Seite sehen sollte: „Wir haben im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Metropolen einen funktionierenden Mietmarkt, was die berufliche Mobilität sehr erleichtert.“