Hamburg. Sollten Sponsoren gefunden werden, könnten Schulen aus Sicht der Kirche weiterexistieren. Zweites Gespräch ohne Fortschritte.

Eine Entscheidung über die Zukunft der 21 katholischen Schulen rückt näher: Das Erzbistum hat angekündigt, bis zum 16. April seine Position zu den Angeboten der Initiative zur Gründung einer Hamburger Schulgenossenschaft festzulegen. Zuvor war das zweite Gespräch zwischen Erzbischof Stefan Heße und Generalvikar Ansgar Thim sowie Christian Bernzen und Nikolas Hill aufseiten der Schulgenossenschaft ohne konkrete inhaltliche Fortschritte geblieben.

Das Erzbistum hatte Mitte Januar angekündigt, bis zu acht der 21 katholischen Schulen aus finanziellen Gründen zu schließen. An fünf Standorten werden schon zum nächsten Schuljahr keine Schüler mehr in den Eingangsklassen eins und fünf aufgenommen. Für drei weitere Schulen gilt ein einjähriges Moratorium. Sollten Sponsoren gefunden werden, könnten die Schulen aus Sicht des Erzbistums weiterexistieren.

Dauerhafte Fortführung ist das Ziel

Ziel der Genossenschaft ist es, die dauerhafte Fortführung aller 21 Standorte zu erreichen. Bereits in dem ersten Gespräch Ende Januar war es darum gegangen, ob beide Seiten „eine neue Form gemeinsamer Verantwortung“ finden können. Aus Sicht der Genossenschaft war damit auch eine gemeinsame Trägerschaft gemeint. Später hatte Thim allerdings klargestellt, dass das Erzbistum in jedem Fall alleiniger Träger seiner Schulen bleiben wolle.

Nach Informationen des Abendblatts soll eine zweite Variante darin bestehen, dass die Genossenschaft die acht Standorte, die geschlossen werden sollen, in ihre Regie übernimmt, während die 13 anderen Standorte beim Erzbistum verbleiben. Möglich ist auch, dass es keine Einigung zwischen beiden Seiten gibt und das Erzbistum seine Schließungspläne umsetzt. „Ich hoffe, der Erzbischof entscheidet im Sinne der Schüler und der besten Lösung für die Standorte“, sagte Nikolas Hill.

Offener Brief an Papst Franziskus

Unterdessen hat der Student Pascal Landahl dem Apostolischen Nuntius in Berlin, Nikola Eterovic, einen offenen Brief an Papst Franziskus zur Rettung aller Schulstandorte übergeben. Der Botschafter des Vatikans zeigte sich laut Landahl „sehr beeindruckt vom kreativen und solidarischen Engagement aller Gläubigen und lobte den positiven Geist, der in Hamburg für das Wohl von Kirche und Gesellschaft wirkt“. Den offenen Brief, der von der Pfarrei St. Sophien in Barmbek seinen Ausgang nahm, haben mehr als 20.000 Menschen unterschrieben.