Hamburg. Das Erzbistum und die Initiative zur Rettung der 21 katholischen Schulen haben sich getroffen. Lösung bis zu den Sommerferien.

Um eine Lösung für die Weiterführung allerkatholischen Schulen in Hamburg zu finden, haben sich am Wochenende Vertreter des Erzbistums und der Genossenschaftsinitiative «Rettet 21» getroffen. In einer gemeinsamen Erklärung hätten sich die Teilnehmer verständigt, einen Projektplan zu entwickeln, teilte Sprecher Manfred Nielen am Sonntag mit. Bis zum Beginn der Hamburger Sommerferien am 5. Juli solle eine gemeinsame Lösung für alle wesentlichen Fragen gefunden werden.

Das Gespräch zwischen den Initiatoren der Hamburger Schulgenossenschaft und dem Erzbistum sei von Beginn an von Offenheit und der Suche nach echten Lösungen geprägt, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Christian Bernzen, der für die Genossenschaft an dem Termin teilnahm: „Wir freuen uns, dass es zu diesem entscheidenden ersten Schritt kommen konnte.“

Enger Zeitplan und viel Arbeit

Nun gehe die Arbeit erst richtig los, so Nikolas Hill von der Initiative. "Wir haben einen engen Zeitplan und viel Arbeit vor uns. Aber genau darauf freuen wir uns.“ In den kommenden Tagen werden die Gespräche mit Eltern, Lehrern und Schülern sowie Bistum und Stadt intensiv fortgesetzt.

Die Gesprächsteilnehmer haben verabredet, eine neue Form gemeinsamer Verantwortung für das katholische Schulwesen in Hamburg zu finden. Es bestehe Einigkeit darin, dieses zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich die Teilnehmer verständigt, einen Projektplan zu entwickeln.

3000 Menschen demonstrierten

Am Sonnabend hatten mehr als 3.000 Menschen gegen die Schließung von bis zu acht katholischen Schulen in der Hansestadt demonstriert. Unter dem Motto «Aufbruch statt Abbruch» zogen die Teilnehmer, darunter viele Kinder, vom Gänsemarkt zum Rathausplatz.

Ende Januar war bekanntgeworden, dass das Erzbistum Hamburg bis zu acht seiner 21 katholischen Schulen in Hamburg schließen will. Die Entscheidung sei angesichts einer Verschuldung des Erzbistums von derzeit 79 Millionen Euro unausweichlich, hieß es zur Begründung. 13 Schulen sollen erhalten und «qualitativ hochwertig entwickelt» werden. Eine neu gegründete Initiative hatte ein Genossenschaftsmodell zur Rettung der Schulen vorgeschlagen.