Hamburg . Ziel ist es offenbar, dass die Bank ohne Altlasten an den Start gehen kann. Weitere Belastungen für die Länder seien ausgeschlossen.

Die Käufer der HSH Nordbank planen offenbar, die noch verbliebenen faulen Kredite aus der Bank herauszulösen und in einer separaten Bad Bank abzuwickeln. Ziel sei es, dass die neue Bank – die dann nicht mehr HSH Nordbank heißen wird – ohne Altlasten an den Start gehen kann, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Insider bestätigten das gegenüber dem Abendblatt und betonten, es gehe nicht darum, den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein weitere Belastungen aufzubürden. Beide Landesregierungen hatten das zuletzt kategorisch ausgeschlossen.

Wie berichtet, muss die HSH Nordbank auf Druck der EU bis Mittwoch privatisiert werden. Favorit auf den Kauf ist ein Konsortium der US-Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers. Flowers hält bereits gut fünf Prozent an der HSH. Scheitert der Deal, droht der Bank die Abwicklung. Die HSH war durch die Finanz- und Schiffskrise in Schieflage geraten. Die Rettungsmaßnahmen werden Hamburg und Schleswig-Holstein rund 13 Milliarden Euro kosten.

Der Anteil fauler Kredite am Portfolio der HSH lag zuletzt bei 11,7 Prozent. Durch das Herauslösen notleidender Darlehen in hoher einstelliger Milliardenhöhe soll diese sogenannte NPE-Quote auf rund zwei Prozent sinken. Dann stehe die HSH Nordbank als weitgehend risikolose Bank da.

HSH Nordbank – Das große Dossier