HafenCity. 203 Quadratmeter in der 17. Etage des neuen Konzerthauses kosten im Monat mehr, als viele Hamburger sonst im Jahr zahlen.
Die Elbphilharmonie ist wohl die bekannteste und eine der exklusivsten Adressen in der Hansestadt. Das Konzerthaus beherbergt auch das The Westin Hotel und 45 luxuriöse Wohnungen. Dafür werden dem Vernehmen nach bis zu 35.000 Euro pro Quadratmeter bezahlt.
Die schlechte Nachricht für potenzielle Käufer: Bis auf ein 182 Quadratmeter großes Penthouse sind nach Abendblatt-Informationen alle Objekte verkauft. Aber eine letzte Chance gibt es noch für vermögende Hamburger und Auswärtige, die es in die Hansestadt zieht.
In der Elbphilharmonie wird jetzt die erste Wohnung zur Miete angeboten. Für 203 Quadratmeter – unmöbliert – werden fast 10.000 Euro pro Monat aufgerufen. Die Kaltmiete beträgt 7950 Euro, dazu kommen Nebenkosten von rund 2000 Euro. Es stehen zwei Stellplätze in der Tiefgarage zur Verfügung, die jeweils 200 Euro extra pro Monat kosten.
Kaltmiete von 39 Euro pro Quadratmeter
Mit einer Kaltmiete von mehr als 39 Euro pro Quadratmeter dürfte es wohl eine der teuersten Mietwohnungen in der Hansestadt sein. Drei Zimmer, zwei Bäder und eine Küche verteilen sich auf die 203 Quadratmeter. Außerdem gibt es drei Loggien, und allein der Wohn- und Essbereich ist rund 86 Quadratmeter groß.
Die Vorzüge beschreibt Makler Philip Bonhoeffer, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel+Völkers-Projektvermarktung, so: „Hier bietet sich dem neuen Mieter die einzigartige Möglichkeit, in einem architektonischen Wahrzeichen zu wohnen. Der Blick über die Stadt aus dem 17. Stock ist spektakulär.“ Diese Wohnung sei der ideale Wohnsitz für Kosmopoliten.Es sollen dem Vernehmen nach schon erste Interessenten die Fläche besichtigt haben.
Wohnung mit Blick auf Elbe und Innenstadt
Was den zukünftigen Mietern geboten wird, ist dem Expose zu entnehmen, das dem Abendblatt vorliegt: „Großzügige Fensterfronten geben einen unverbaubaren, atemberaubenden Panoramablick auf die Hansestadt frei“, heißt es in der Beschreibung.
Von der Wohnung aus hat der Mieter einen spektakulären Blick über die Elbe, den Hafen und die Innenstadt bis hin zur Außenalster. Nicht nur die Aussicht, auch die Ausstattung ist exklusiv: „Handbearbeitete Eichenholzdielen, Naturstein aus der berühmten Carrara-Region, hochmoderne Klima- und Lichttechnik und in die Decke integrierte Lautsprecher“ werden dem Mieter geboten. Die Bäder sind mit dunklem Naturstein ausgestattet.
Die Elbphilharmonie hat jeden Tag mehrere Tausend Besucher, die zu den Konzerten kommen oder die Plaza besuchen. Von diesem Trubel sollen die Bewohner nichts mitbekommen: Sie haben einen eigenen Eingang an der Westspitze des Gebäudes und einen abgetrennten Bereich in der Garage. Wer durch den Eingang den Wohnflügel betritt, gelangt zunächst in die Lobby mit Concierge-Service.
„Adresslage“ nicht von Mietenspiegel erfasst
Dass die Elbphilharmonie einen Sonderstatus genießt, weiß auch Siegmund Chychla. Der Vorsitzende des Mietervereins zu Hamburg sagt: „Bei Wohnungen in der Elbphilharmonie dürfte es sich um eine sogenannte „Adressenlage“ handeln, die vom Hamburger Mietenspiegel nicht erfasst wird. Aus diesem Grunde wird man davon ausgehen können, dass es keine vergleichbaren Wohnungen in Hamburg gibt, die als Orientierung herangezogen werden können.“ Auch ein Sachverständiger werde im Endergebnis nur feststellen können, dass der am Markt erzielte Mietpreis aufgrund des Alleinstellungsmerkmals der Wohnung ortsüblich sei.
Es gibt offensichtlich weitere Käufer, die ihre Wohnungen nicht selber nutzen werden: „Wir könnten uns vorstellen, dass zukünftig noch einige wenige der Eigentümer ihre Wohnungen vermieten werden“, sagte Makler Bonhoeffer dem Abendblatt.
Penthouse kostet mehr als zwei Millionen Euro
Wer noch ein paar Millionen übrig hat, könnte die letzte zum Verkauf stehende Wohnung erwerben: Das 182 Quadratmeter große Penthouse in der 24. Etage hat drei Zimmer und bietet einen Blick auf das Luxushochhaus Marco Polo Tower sowie die Innenstadt. Der Preis dürfte bei deutlich mehr als zwei Millionen Euro liegen.