Hamburg. Spitzenpreise für Immobilien werden in Hamburg vor allem an Alster und Elbchaussee sowie in der HafenCity erzielt.

Die Preise für Wohn­immobilien steigen in Hamburg seit Jahren an. Doch davon lassen sich die Käufer nicht abschrecken: 136 Ein- und Zweifamilienhäuser im Preissegment zwischen ein und zwei Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr in Hamburg verkauft. Das ist exakt die Zahl, die 2015 auch erreicht wurde. Im Bereich ab zwei Millionen Euro wurden 51 Objekte verkauft, das sind 14 weniger, als im Jahr 2015.

Diese Zahlen gehen aus einer aktuellen Marktanalyse des Immobiliendienstleisters Dahler&Company hervor, die auf den Angaben des Gutachterausschusses der Stadt Hamburg basieren.

Bei besonderen Objekten ist Preis zweitrangig

Nach oben sind beim Immobilienkauf offensichtlich keine Grenzen gesetzt: Das teuerste Einfamilienhaus wurde 2016 für 15,75 Millionen Euro an der Elbchaussee in Blankenese verkauft – inklusive Wasserblick. Ein Einfamilienhaus mit rund 1000 Quadratmetern Wohnfläche und Alsterblick wurde für 13,5 Millionen Euro an der Badestraße in Rotherbaum veräußert: „Es werden Spitzenpreise bezahlt, aber dann muss es sich um ein Haus oder eine Wohnung mit einem besonderen Alleinstellungsmerkmal wie unverbaubaren Blick auf Elbe oder Alster oder eine außergewöhnliche Architektur handeln“, sagte Björn Dahler, Geschäftsführer von Dahler & Company.

Das sieht Lars Seidel, Geschäftsführer Wohnimmobilien bei Grossmann & Berger, ähnlich: „Für die Käufer ist die Höhe des Preises nicht entscheidend, wenn sie dafür ein einzigartiges Objekt in erstklassiger Lage und eine exklusive Ausstattung erhalten.“ Allerdings dauere es bei Immobilien, die mehrere Millionen Euro kosten, auch schon mal einige Monate, bis der passende Kunde gefunden sei, so Seidel weiter.

Hamburger bevorzugen Neubauten

Aber der Immobilienexperte Dahler weiß auch: „Die Kunden zahlen nicht mehr blind jeden Preis, sondern wollen für ihr Geld etwas Außergewöhnliches.“ Besonders beliebt sind repräsentative Stadthäuser in den Stadtteilen Ro­therbaum, Harvestehude und Winterhude: „Wir haben etwa 50 Kunden, die zurzeit ein solches Objekt suchen und dafür auch bereit sind, mehr als 4,5 Millionen Euro zu bezahlen. Allerdings legt diese Klientel auch besonderen Wert auf eine erstklassige Lage, beispielsweise am Wasser, und großzügige Grundstücke“, sagte Philipp Krohn, Geschäftsführer von Dahler & Company Alster.

Allein im Bereich Alster-West – dazu zählen Stadtteile wie Harvestehude und Rotherbaum – wurden 27 Ein- und Zweifamilienhäuser für insgesamt 101,5 Millionen Euro verkauft. Das ist ein Durchschnittspreis von rund 3,76 Millionen Euro pro Immobilie. Die teuerste Wohnung in Hamburg wurde 2016 in der Elbphilharmonie veräußert und kostete 4,95 Millionen Euro. Dafür bekamen die Käufer 230 Quadratmeter Wohnfläche.

Die HafenCity ist generell ein teures Pflaster: Im vergangenen Jahr wurden zwölf Wohnungen verkauft, bei denen ein Quadratmeterpreis von mehr als 15.000 Euro erzielt werden konnte, davon befinden sich zehn Objekte in der HafenCity: „Die Nachfrage nach Wohnungen hier ist groß, weil diese sich zu einem pulsierenden Stadtteil am Wasser entwickelt hat und außerdem direkt an die Innenstadt grenzt“, sagt Makler Dahler. Überhaupt entwickeln sich die Preise in Hamburgs jüngstem Stadtteil rasant: 2016 wurde dort ein durchschnittlicher Quadratmeterpreis von 8579 Euro erzielt, 2015 lag dieser noch bei 7047 Euro.

Wer Eigentum zu bezahlbaren Preisen sucht, der sollte sich laut Immobilienexperte Seidel in Stadtteilen „wie Bramfeld und Eidelstedt umschauen. Dort gibt es das ein oder andere Bauvorhaben mit Potenzial“.