Hamburg. 3000 Mitarbeiter – die meisten am Standort Hamburg – sollen von der Bremer Zeaborn-Gruppe übernommen werden.

Wenige Monate nach der spektakulären Insolvenz des Hamburger Reeders Bertram Rickmers trennt sich auch sein jüngerer Bruder Erck vom Großteil seines Schifffahrtsgeschäfts. Die Bremer Zeaborn Gruppe übernehme rückwirkend zum 1. Januar sämtliche Geschäftsanteile an der E.R. Schiffahrt, teilte der 53-jährige Unternehmer am Montag mit.

Von dem Verkauf sind rund 3000 Mitarbeiter betroffen, davon 200 an Land, die meisten arbeiten am Standort Hamburg. Rickmers hat die E.R. Schiffahrt, die sich um das Management und die Bereederung von derzeit 81 Schiffen kümmert, vor 20 Jahren in Hamburg gegründet – in der Tradition der Reeder- und Werftendynastie Rickmers. Auch sein Schiffsmaklerunternehmen Harper Petersen gibt Erck Rickmers an Zeaborn ab. Zum Kaufpreis äußerte er sich nicht, wohl aber zu seinen Beweggründen.

Rickmers spricht von Verkauf aus "Position der Stärke"

„Das Reedereigeschäft leidet unter einem enormen Kostendruck und speziell am deutschen Schifffahrtsmarkt unter Überkapazitäten. Es gibt zu viele Bereederungsunternehmen, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. In einem solchen Umfeld braucht man Größe“, sagte Rickmers. Zeaborn verfolge eine dynamische Wachstumsstrategie. Durch die Übernahme der Hamburger Schiffe käme eine Flotte von 165 Schiffen zusammen. „Hamburg bleibt aber Hauptsitz der E.R. Schiffahrt. Alle Mitarbeiter werden übernommen“, sagte Rickmers.

Er betonte, dass der Verkauf aus einer „Position der Stärke“ geschehe. Anders als andere Reedereien sei E.R. Schiffahrt profitabel und habe keine Schulden. Auch nach dem Verkauf will Rickmers der Branche treu bleiben. So gehören seiner Unternehmensgruppe E.R Capital Holding neben 25 Büro- und Gewerbeimmobilien und mehreren Unternehmensbeteiligungen auch 34 eigene und zusammen mit Investoren finanzierte Schiffe.

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