Hamburg . Darunter sind 2654 klassische Sozialwohnungen mit einer Anfangsmiete von 6,40 Euro pro Quadratmeter. Kritik von der Linksfraktion.
Im Zuge des Wohnungsbaubooms zieht in Hamburg auch der soziale Wohnungsbau weiter an. 2017 hat die Stadt über ihre Investitions- und Förderbank (IFB) 3165 neue Mietwohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung gefördert – eine Steigerung um fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als 2290 Wohnungen gefördert worden waren.
Zu den 3165 kamen noch 138 geförderte Wohneinheiten in Flüchtlingsunterkünften „mit der Perspektive Wohnen“ hinzu, also solche Unterkünfte, die zunächst mit Flüchtlingen belegt werden, später aber dem regulären Wohnungsmarkt zugute kommen.
„Bezahlbares Wohnen ist eine Schlüsselaufgabe“
Fertiggestellt wurden im Jahr 2017 genau 2313 geförderte Wohnungen, darunter 987 Flüchtlingsunterkünfte mit der Perspektive Wohnen. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber 2016, als 2433 geförderte Wohnungen fertig wurden.
„Bezahlbares Wohnen ist eine Schlüsselaufgabe für die Entwicklung unserer Stadt“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Daher habe der Senat die Wohnraumförderung von jährlich 2000 auf 3000 Wohnungen aufgestockt.
„Es freut mich sehr, dass es uns bereits im ersten Jahr gelungen ist, dieses Ziel zu erreichen und mehr als 3000 geförderte Wohnungen zu bewilligen“, so Stapelfeldt. Zusammen mit geförderten Sanierungen und Ankäufen seien sogar mehr als 4600 neue Bindungen für Mieter in öffentlich geförderten Wohnungen auf den Weg gebracht worden, darunter auch mehr als 300 Wohnungen für vordringlich Wohnungssuchende.
2654 klassische Sozialwohnungen
Ralf Sommer, Vorstandsvorsitzender der IFB Hamburg, freute sich, dass „das hohe Niveau der letzten Jahre“ gehalten werden konnte: „Mit zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen tragen wir dazu bei, dass für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen neuer und vor allem bezahlbarer Wohnraum entsteht.“
Von den 3165 geförderten Mietwohnungen waren 2654 klassische Sozialwohnungen mit einer Anfangsmiete von 6,40 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Hinzu kamen 511 Wohnungen im zweiten Förderweg für Haushalte mit mittleren Einkommen und einer Anfangsmiete von 8,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Knapp 40 Prozent der bewilligten Sozialwohnungen entfielen auf das stadteigene Unternehmen Saga, 37 Prozent auf private Investoren und 18 Prozent auf Wohnungsbaugenossenschaften.
VNW-Unternehmen 572 Millionen Euro investiert
Da Hamburg um mehr als 10.000 Menschen pro Jahr wächst, hatte der Senat seine bisherige Zielvorgabe von 6000 jährlich zu genehmigenden Wohnungen Mitte 2016 auf 10.000 aufgestockt. Für die Wohnraumförderung im Jahr 2018 stehen im Haushalt 167,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), betonte, dass allein die Mitgliedsunternehmen des VNW im vergangenen Jahr rund 2200 geförderte Wohnungen errichtet haben. Damit hätten sie „erheblich zu dem Erfolg der Stadt im sozialen Wohnungsbau beigetragen“, so Breitner. Insgesamt hätten die rund 100 Hamburger VNW-Unternehmen 572 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen investiert. Rechnet man auch Instandhaltung und Modernisierung hinzu, seien 1,13 Milliarden Euro investiert worden.
Kritik von den Linken
Heike Sudmann (Linkspartei) wies darauf hin, dass insgesamt 13.411 Wohnungsneubauten genehmigt wurden und kritisierte: „Die Sozialwohnungen machen noch nicht mal 20 Prozent der Neubaugenehmigungen aus. Diese Wohnungspolitik des Senats kann ich nur noch armselig nennen.“