Hamburg . Bundesanwaltschaft wirft drei im Hamburger Umland festgenommenen Syrern vor, sie seien vom IS nach Deutschland geschickt worden.

Im Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Hamburg hat die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mehrjährige Haftstrafen gefordert. Sie wirft den drei Angeklagten vor, sie seien vom IS nach Deutschland geschickt worden. Sie waren im September 2016 in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften im Kreis Storman (Schleswig-Holstein) festgenommen worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Für einen 27-Jährigen Syrer fordert die Bundesanwaltschaft acht Jahre Haft, für einen 19-Jährigen vier Jahre und sechs Monate Jugendstrafe und für einen 20-Jährigen vier Jahre und drei Monate Jugendstrafe.

Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft waren die Syrer am 11. November 2015 mit Hilfe eines vom IS organisierten Schleusers und falschen Pässen in die Türkei gelangt. Von dort seien sie über Izmir nach Griechenland und weiter über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland gereist. In der schleswig-holsteinischen Erstaufnahmeeinrichtung Boostedt hätten sie sich wiedergetroffen und sich einander der Treue zum IS versichert.