Hamburg. Die Schiffe der Hansestadt senken ihre Emissionen. Modernisierung schreitet voran. Personal bekommt Extraschulungen.

Die Zusammenlegung aller städtischen Schiffe bietet hohes Einsparpotenzial. Voraussichtlich können zwei Schiffe ausgemustert werden, weil ihre Aufgaben von anderen Flottenteilen mit übernommen werden können. Das haben die Betreiber der „Flotte Hamburg“ im Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft erklärt. Beispielsweise soll ein Feuerwehrschiff auch als Brückenprüfschiff eingesetzt werden.

Wie berichtet hat die Stadt Hamburg ihre Schiffe in einer gemeinsamen Flotte zusammengefasst, was deutliche Einsparungen beim Einkauf und bei der Instandhaltung nach sich zieht. Zur Flotte Hamburg gehören 33 Boote der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority, 14 Feuerlöschboote und Schiffe der Wasserschutzpolizei sowie fünf Barkassen, die der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer als Brückenprüfschiffe einsetzt.

Modernisierung schreitet voran

Zudem schreitet die Modernisierung voran. Inzwischen fahren fast alle Schiffe mit GTL (Gas to Liquids), einem synthetischen Kraftstoff. Dieser ist zwar zehn Prozent teurer als Diesel und derzeit auf dem Markt noch nicht weit verbreitet. Die bei der GTL-Verbrennung entstehenden Abgase haben aber 52 Prozent weniger Feinstaub, 10,5 Prozent weniger Stickoxide und 21 Prozent weniger Kohlenstoffoxid als bei herkömmlichem Treibstoff.

Neue Schiffe werden nur noch mit Abgasreinigungsanlagen bestellt. „Die Bestandsflotte wird soweit möglich mit Katalysatoren und/oder Dieselpartikelfiltern nachgerüstet“, sagt Christopher Braun, Geschäftsführer, der Flotte Hamburg. Das ist nicht billig: Die geschätzten Kosten für den Umbau eines Hilfsdiesel liegen bei 50.000 Euro, für eine Hauptmaschine sind die Nachrüstungskosten doppelt so hoch. Allerdings eignet sich nur ein Teil der Schiffe für den Umbau.

15 Schiffe nachträglich umrüstbar

„Wir gehen aktuell davon aus, dass zehn bis 15 Schiffe nachträglich umrüstbar sind“, so Braun. Zur weiteren Verringerung von Emissionen werden die Schiffsbesatzungen vom Hamburger Schiffs-TÜV DNVGL für einen energiesparsamen Schiffsbetrieb geschult. Damit kann der Kraftstoffverbrauch um drei bis sieben Prozent gesenkt werden.

„Wir müssen bei der Weiterentwicklung umweltfreundlicher Technologien in der Schifffahrt vorne dranbleiben, damit wir nicht irgendwann hinterherlaufen“, sagte der Faktionsvorsitzende der Grünen in der Bürgerschaft, Anjes Tjarks. „Ein gutes Beispiel ist die Flotte Hamburg.“