Hamburg . Er spricht von der „Steuerzahlerphilharmonie“. Vorsitzender bezieht Stellung zu der Idee, für den Plaza-Besuch Eintritt zu verlangen.

Genau vor einem Jahr feierte Hamburg sein neues Wahrzeichen: Die Elbphilharmonie. Zum ersten Geburtstag gratuliert auch der Bund der Steuerzahler – jedoch auf seine eigene Weise und unter der Überschrift „Happy Birthday, Steuerzahlerphilharmonie“. Denn anstatt nur Lobeshymnen anzustimmen, übt der Steuerzahlerbund auch Kritik.

„Das Entstehen des neuen Hamburger Wahrzeichens war eine schwere Geburt“, sagt Lorenz Palte, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Hamburg e.V. Doch nun sei das Konzerthaus aus der Hamburger Skyline nicht mehr wegzudenken. Der internationale Fokus habe sich durch die Eröffnung der Elbphilharmonie auf Hamburg gerichtet. „Hierauf können die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, die durch ihre Steuergelder den Bau des Gebäudes erst ermöglicht haben, stolz sein.“

Kulturelles Angebot ein Zuschussgeschäft

Doch in die Jubelarien der vergangenen Tage, dass die Elbphilharmonie ihr erstes Jahr mit einem Überschuss abgeschlossen hat, möchte Palte nicht mit einstimmen. „Bei städtischen Zuschüssen in Millionenhöhe ist dies nicht die ganz große Kunst“, sagt er. „Von den Zinszahlungen für die Errichtung des Gebäudes, die die Stadt noch viele Jahre wird stemmen müssen, ganz zu schweigen.“

Palte betont, dass das kulturelle Angebot der Hansestadt auch langfristig ein Zuschussgeschäft bleiben werde. „Deshalb ist es um so wichtiger, die internationale Strahlkraft der Elbphilharmonie zu nutzen, um nicht nur Touristen, sondern auch Investitionen anzulocken.“

Im ersten Halbjahr 2017 erzielten die beiden Betriebsgesellschaften für die Elbphilharmonie und Laeiszhalle einen Überschuss von 900.000 Euro. Für den laufenden Spielbetrieb erhält die Elbphilharmonie jährlich sechs Millionen Euro.

Zugang zur Plaza sollte kostenfrei bleiben

Zudem spricht sich der Bund der Steuerzahler klar dagegen aus, dass der Zutritt zur Plaza kostenpflichtig wird. „Da durch die stets ausverkauften Veranstaltungen des Konzerthauses viele Menschen nicht die Chance haben, die Elbphilharmonie in Gänze zu erleben, sollte der Zugang zur Plaza zunächst kostenfrei bleiben“, sagt Lorenz Palte.

Im ersten Jahr haben 4,5 Millionen Menschen die Aussichtsplattform in 37 Metern Höhe besucht. Bisher kostet der Besuch keinen Eintritt, nur wer zu einem bestimmten Zeitpunkt kommen möchte, zahlt eine Buchungsgebühr von zwei Euro.