Hamburg. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung warnt vor einem Ende des Booms beim Wohnungsneubau.

Während die Zahl der Wohnungsgenehmigungen in Hamburg einen Rekordstand erreicht hat, warnt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vor einem Ende des Booms beim Wohnungsneubau. Gründe dafür seien der Mangel an Bauland in gefragten Lagen, Engpässe bei Fachkräften und die hohen Baupreise, heißt es in einer Studie, die im Auftrag des Bundesbauministeriums erstellt wurde.

Ein Ende des Baubooms sei „kein Naturgesetz“, sagt dagegen Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). Er plädiert für eine großzügigere Förderung des Wohnungsneubaus an baulich schwierigeren Orten. „Der Hamburger Senat könnte Unternehmen besonders unterstützen, die bezahlbare Wohnungen beispielsweise durch die Aufstockung von Wohngebäuden oder in der ‚zweiten Reihe‘ bauen.“

Zielvorgabe von 6000 Wohnungen

Außerdem müsse die Stadt ihre Anstrengungen bei der Nachverdichtung verstärken, um zu verhindern, dass die hohe Zahl an Baugenehmigungen in den kommenden Jahren sinkt. „Bei den Grundstücken sind die reifen Früchte langsam gepflückt. Jetzt bedarf es eines höheren Aufwands, um weitere Flächen zu erschließen“, so Breitner.

Nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde ziehen jedes Jahr etwa 10.000 Menschen neu nach Hamburg. Daher wurde die ursprüngliche Zielvorgabe von 6000 Wohnungen, die die SPD nach ihrer Machtübernahme 2011 festlegte, 2016 im neuen Bündnis für Wohnen auf 10.000 erhöht. In dem Bündnis ist zudem festgeschrieben, dass pro Jahr 3000 öffentlich geförderte Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen errichtet werden. Nach diesen Zielvorgaben richten sich die Bezirke mit ihrem Wohnungsbauprogramm.