Hamburg. Polizei will mit mehr Beamten an zentralen Punkten sexuelle Übergriffe auf Frauen verhindern. 2016 ging das Konzept auf.
Polizei und Feuerwehr werden Silvester in Hamburg mit einem deutlich verstärkten Aufgebot im Einsatz sein. Rund 530 Beamte sollen laut Polizei an zentralen Punkten wie der Reeperbahn eingesetzt werden. Damit seien etwa 50 Prozent mehr Polizisten im Einsatz, als vor zwei Jahren. Die Sicherheitskräfte seien erneut mit Signalwesten unterwegs, sodass sie jederzeit sichtbar und ansprechbar seien – zusätzlich zu zivilen Polizisten.
Vor zwei Jahren wurden etliche Frauen in der Silvesternacht sexuell belästigt. Rund ein Jahr nach dem damaligen Jahreswechsel hatte die Staatsanwaltschaft 245 Ermittlungsverfahren eingeleitet, 410 Frauen sollen geschädigt worden sein.
Da sich dieses Szenario vergangenes Silvester nicht wiederholt hat, will sich die Polizei dieses Mal an ihrem vorherigen Einsatzkonzept orientieren. Neben der neu installierten Videoüberwachung am Jungfernstieg werden auch Teile der Reeperbahn gefilmt und dieses Jahr zusätzlich eine zweite mobile Wache ebenfalls in der Nähe der Reeperbahn aufgebaut. Die Live-Bilder vom Jungfernstieg würden direkt in der Wache 14 auflaufen, für die Beobachtung der Reeperbahnbilder sei die Davidwache zuständig, teilte ein Polizeisprecher mit. Neben der fest installierten Technik soll zusätzlich mobile Videoüberwachung eingesetzt werden.
Feuerwehr stellt sich auf „heißeste Nacht des Jahres“ ein
Zudem sollen dunkle Orte bei den Party-Meilen mit Scheinwerfern ausgeleuchtet werden und Absperrgitter bereitstehen. Sie sollen dazu dienen, gegebenenfalls Bereiche abriegeln und Menschenströme kontrollieren zu können. Dies sei vergangenes Jahr drei Mal der Fall gewesen. Dafür werden dieses Jahr keine zusätzlichen Betonsperren aufgestellt. Außerdem gebe es Kontakt zu Clubbetreibern, mit denen Handlungsempfehlungen abgesprochen worden sein.
Die Feuerwehr stellt sich nach eigenen Angaben wie jedes Jahr auf die „heißeste Nacht des Jahres“ ein. „Wir haben unsere Einsatzkräfte analog zum vergangenen Jahr verstärkt. Das hat sich bewährt“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstag. 28 Fahrzeuge mehr als in einer normalen Nacht seien im Einsatz. Während des vergangenen Jahreswechsels hätten sich die Einsatzkräfte um 271 Feuer kümmern müssen und seien 817 mal mit Rettungswagen im Einsatz gewesen.