Hamburg . Das neu gebaute 7000-Tonnen-Kriegsschiff hat offenbar Probleme bei der Hard- und Software. Blohm+Voss muss jetzt nachbessern.
Wenn alles nach Plan verlaufen wäre, würde die Fregatte "Baden-Württemberg" bereits für die Bundeswehr im Einsatz sein. Ursprünglich war die Übergabe des Neubaus bereits für Mitte 2017 vorgesehen. Das 149 Meter lange Schiff sollte ältere Modelle ablösen, die nur deutlich kürzere Einsätze fahren können.
Nun ist das 650 Millionen Euro teure Kriegsschiff offenbar derart mangelhaft, dass die Bundeswehr die "Baden-Württemberg" noch nicht abnimmt, wie die "Kieler Nachrichten" berichteten. Die Erprobungsfahrten des Schiffes hätten sich wegen unvorhergesehener Reparaturen verzögert, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Überarbeitung in Hamburg
Ab dem 19. Januar muss die Fregatte daher in Hamburg bei Blohm+Voss überarbeitet werden. Die Probleme bei dem 7000-Tonnen-Kriegsschiff waren vornehmlich bei der Soft- und Hardware aufgetreten. „Bei der Fregattenklasse 125 handelt es sich um ein neukonzipiertes, technisch anspruchsvolles Schiff mit höchst komplexen Neuentwicklungen – inklusive neuer Technologien. Bei einem solchen Großprojekt lassen sich Verzögerungen nie gänzlich ausschließen", sagte ein Sprecher von ThyssenKrupp, die das Schiff bei der Tochter Blohm+Voss gemeinsam mit Lürssen bauen. Die Unternehmen planten, die Fregatte "im Jahr 2018" an die Bundeswehr zu übergeben, sagte der Sprecher dem Abendblatt.
Bis 2020 sollen drei weitere Modelle folgen. Die 7000-Tonnen-Schiffe sind vor allem für Auslandseinsätze gedacht. Sie zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie bis zu zwei Jahre im Einsatzgebiet bleiben können. Pro Schiff gibt es je zwei Besatzungsteams mit 120 Soldaten, die im Wechsel direkt an die Einsatzorte geflogen werden, während die Fregatte in der jeweiligen Region bleibt.