Hamburg. Das sichergestellte Rauschmittel habe einen „sehr hohen Reinheitsgehalt“. Es ist nicht der erste Fund in diesem Jahr.
Der Hamburger Zoll hat 50 Kilogramm hochreines Kokain im Wert von mehr als zwölf Millionen Euro auf einem Frachtschiff aus Südamerika sichergestellt. Die Beamten hatten den Stoff hinter einer Seitenverkleidung in 50 „steinhart gepressten“ Paketen entdeckt. Ein Drogenschnelltest habe bestätigt, dass es sich bei der Schmuggelware tatsächlich um Kokain handelt, sagte Udo Storch, Sprecher des Hauptzollamtes Hamburg-Hafen. Der Frachter sei aus Panama gekommen.
Kokain mit hohem Reinheitsgehalt
Das bereits am 29. November im Hafen sichergestellte Rauschmittel habe einen „sehr hohen Reinheitsgehalt“, so Storch weiter. „In der Regel wird es dann drei- bis fünfmal gestreckt, sodass wir hier bei dieser Kokainsendung auf einen Straßenverkaufswert von mindestens zwölf Millionen Euro kommen.“
Im Vergleich zu den in diesem Jahr bereits vom Hamburger Zoll abgefangenen Kokain-Lieferungen mutet der jüngste Schlag gegen die Drogenmafia indes eher an wie „Peanuts“. So hatten die Beamten zwischen März und Ende Mai drei Kokain-Transporte gestoppt und dabei insgesamt 3,8 Tonnen der Droge beschlagnahmt. Es handelt sich um den bisher größten Kokainfund in Deutschland.
Straßenverkaufswert bei rund 800 Millionen Euro
Der Stoff war in speziell präparierten Seecontainern auf Frachtern aus Südamerika entdeckt worden. Laut Zoll betrug der Straßenverkaufswert der drei Lieferungen zusammen rund 800 Millionen Euro. Hinter Drogenlieferungen in dieser Menge und Güte sollen global operierende Drogenkartelle stecken, die das Rauschgift in Latein- und Südamerika herstellen und weltweit auf dem Schiffsweg verteilen. Der Hamburger Hafen gilt in Europa nach Rotterdam und Antwerpen als einer der Hauptumschlagsplätze für Kokain.
Mitte Juli war der spektakuläre Fund in einer Hamburger Bundeswehrkaserne präsentiert worden, den Ort hatte der Zoll aus Sicherheitsgründen bis wenige Stunden vor dem Termin geheim gehalten. Im Anschluss daran wurde das Kokain vernichtet. Nur wenige Monate zuvor, Mitte Januar, hatten Zöllner bereits die Rekordmenge von 717 Kilogramm hochreinen Kokains auf einem Frachter aus Curaçao sichergestellt. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr hatte das Hauptzollamt Hafen „nur“ 119 Kilogramm entdeckt.