Hamburg . Drogenfahnder nehmen den Fraktionsvize der CDU in der Bezirksversammlung Mitte, Matthias Lloyd, ins Visier. Wohnung durchsucht.

Ärger für den Fraktionsvize der CDU in der Bezirksversammlung Mitte, Matthias Lloyd. Die Polizei ermittelt gegen den 38-Jährigen aus Finkenwerder im Zusammenhang mit Kokain. Dabei geht es nicht nur um den Besitz, sondern auch um Beihilfe beim Handel mit Rauschgift.

Auf den Politiker und studierten Politologen waren Drogenfahnder im Rahmen eines bereits länger laufenden Verfahrens gekommen. Dabei geht es um Kokainhandel mit größeren Mengen. Matthias Lloyd soll, so hieß es, dabei eine Randfigur sein. Mehrfach, so der Vorwurf, habe er Kokain gekauft.

Wohnung durchsucht

Am Dienstag wurde dann seine Wohnung in Finkenwerder durchsucht. Dabei entdeckten Beamte 27 Gramm des Rauschgifts. Dem Bezirkspolitiker wurde auch eine Blutprobe entnommen. Das soll, so hieß es aus Kreisen der Polizei, im Zusammenhang mit einer Autofahrt angeordnet worden sein.

Schon bei dem Besitz der 27 Gramm Kokain, die bei der Wohnungsdurchsuchung sichergestellt und dem Politiker zugeordnet werden konnten, handelt es sich vermutlich nicht mehr um eine „geringe Menge“. Diese wurde vom Bundesgerichtshof auf nicht mehr als fünf Gramm der harten Droge definiert. Im aktuellen Fall wird durch eine Untersuchung des Reinheitsgehalts festgestellt werden, wie viel Wirkstoff in dem sichergestellten Rauschgift tatsächlich enthalten ist.

Höchststrafe von 15 Jahren

Bei den Ermittlungen gegen Lloyd kann es aber nicht nur um den Konsum und Besitz von Kokain gehen. Gegenüber der „Bild“ sprach der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Carsten Rinio, von „Beihilfe zum Drogenhandel“. Damit wäre ein Verbrechenstatbestand erfüllt, der in so einem Fall eine Haftstrafe von „nicht unter einem Jahr“ und eine Höchststrafe von 15 Jahren vorsieht.

Der aktuelle Vorwurf ist nicht der erste Fall, in dem sich die Justiz für den Politiker, der seit 19 Jahren in der Politik aktiv und Ortsvorsitzender der CDU in Finkenwerder ist, interessiert. Vor wenigen Monaten hatte es gegen den 28-Jährigen einen Prozess wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss gegeben. 2015 gab es ein Ermittlungsverfahren wegen Besitz von Kokain. Es sei ein Ausrutscher wegen Beziehungsproblemen gewesen, beteuerte Lloyd damals. Die Beleidigung eines Polizisten, allerdings schon 14 Jahre her, führte zu einer Verurteilung wegen Beleidigung.