Hamburg. Fast jedes dritte Carsharing-Auto der Firma ist bald batteriebetrieben. Vielzahl von Ladepunkten in Hamburg.
Der Carsharing-Anbieter DriveNow baut seine Elektroauto-Flotte in Hamburg deutlich aus. Bis Ende des Jahres sollen von den insgesamt 650 Wagen des Unternehmens in der Hansestadt bereits 200 vollelektrische BMW i3 sein, kündigte DriveNow am Dienstag an. Damit verdreifacht sich der Anteil der Elektroautos in der Flotte innerhalb weniger Monate.
Der Münchner Carsharing-Anbieter, ein gemeinsames Tochterunternehmen des Autobauers BMW und des Autovermieters Sixt, hatte Mitte 2015 die ersten vollelektrischen Carsharing-Autos in der Hansestadt eingesetzt. Es waren zunächst 50, bis vor wenigen Wochen fuhren etwa 70 i3 mit dem blau-weißen BMW-Logo für DriveNow in Hamburg.
Vielzahl von Ladepunkten in Hamburg
Dass die Elektroflotte jetzt so schnell wächst, hat zwei wesentliche Gründe: Das Unternehmen tauscht derzeit einen Teil der Fahrzeuge turnusmäßig nach zehn bis zwölf Monaten aus. Wichtiger noch aber ist, dass es in der Hansestadt bereits eine Vielzahl von Ladepunkten gibt. Hamburg sei von allen 13 europäischen Städten, in denen DriveNow Carsharing anbietet, am weitesten vorangekommen mit dem Ausbau seiner Lade-Infrastruktur, sagte Geschäftsführer Sebastian Hofelich. Gegenwärtig stünden bereits mehr als 650 öffentlich zugängliche Ladepunkte für E-Autos zur Verfügung, davon allein mehr als 600 der städtischen Stromnetz Hamburg GmbH.
Für DriveNow sei ein dichtes Ladenetz wichtig für den Ausbau der Elektroauto-Flotte, erläuterte eine Firmensprecherin. Wenn Kunden in der Nähe ihres Ziels eine Ladesäule finden, können sie den Wagen dort selbst anschließen und sich damit 30 kostenfreie Fahrminuten verdienen. DriveNow muss dann weniger häufig seine Autos zum Stromtanken aus dem Verkehr ziehen. Mit den Elektrofahrzeugen „haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und viele Autofahrer erstmals mit Elektromobilität in Kontakt gebracht“, sagte Hofelich. An allen 13 Standorten werde DriveNow bald insgesamt mehr als 1000 Elektroautos einsetzen. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) erklärte: „Für die Lebensqualität in Hamburg ist es gut, dass DriveNow den Anteil seiner Elektrofahrzeuge weiter ausbaut.“
Noch nicht am Ziel
Hamburg hat – unter anderem mit BMW – Absichtserklärungen mit Autokonzernen und dem Paketzusteller Hermes zum Ausbau der Elektromobilität in der Stadt getroffen. Auch der DriveNow-Konkurrent Car2Go aus dem Daimler-Konzern wird Mitte kommenden Jahres damit beginnen, seine Hamburger Carsharing-Flotte ungefähr zur Hälfte auf batteriebetriebene Autos umzustellen. Am Ende dürften rund 400 elektrisch betriebene Smart-Modelle in Hamburg unterwegs sein.
DriveNow ist mit den bald 200 BMW i3 ebenfalls noch nicht am Ziel. Man werde jetzt gemeinsam mit der Stadt untersuchen, ob der weitere Ausbau der öffentlichen Lade-Infrastruktur sich positiv auf die Nutzung der Elektroflotte auswirke, sagte Hofelich. Wenn ja, könnten im Jahr 2019 bereits 550 der Wagen E-Autos sein.