Bremen/Stuttgart. Daimler und BMW denken über Allianz im Carsharing nach. Das könnte auch Mytaxi aus Hamburg betreffen. BMW-Partner Sixt dagegen.

Die Autobauer Daimler und BMW erwägen einem Bericht zufolge trotz Widerstands des BMW-Partners Sixt, ihre Carsharing-Geschäfte zusammenzulegen. Beide Unternehmen planten in dieser Sparte eine weit gehende Allianz, berichtete das „Manager Magazin“ am Donnerstag vorab.

Die Töchter Car2go und DriveNow könnten nach Informationen des Blatts dann einen einheitlichen Markennamen erhalten. Daimler wollte dies auf Anfrage zunächst nicht kommentieren. Sollte der Schritt kommen, dürfte er auch als Abwehrmaßnahme gegen Fahrdienstvermittler wie das US-Unternehmen Uber zu verstehen sein, die in vielen Ländern das traditionelle Taxi- und Mietwagengewerbe angreifen. In Deutschland hat sich Uber mit seinem ursprünglichen Geschäftsmodell allerdings nicht durchsetzen können.

Entscheidend ist die Haltung von Sixt

Daimler soll laut dem Bericht auch überlegen, seinen Hamburger Taxivermittler Mytaxi und die Online-Plattform Moovel in den möglichen Zusammenschluss mit DriveNow zu integrieren – wobei man aber offen für weitere Partner bleibe. Welche Auswirkungen dies auf die Mytaxi-Zentrale an der Großen Elbstraße haben könnte, ist derzeit unklar.

Entscheidend für einen möglichen Deal ist die Haltung des Mietwagen-Unternehmens Sixt, das die Hälfte an dem BMW-Ableger DriveNow hält. Ende 2016 hatte der Konzern noch betont: „Eine Fusion von DriveNow und Car2go käme für Sixt nicht infrage.“ Mittlerweile soll eine Beteiligung an der geplanten Allianz denkbar sein. Die Stadt Hamburg hatte erst kürzlich mit Daimler und BMW separate Abkommen über eine Elektrifizierung ihrer Car­sharing-Flot­ten abgeschlossen. So sollen die Emissionen in der Hansestadt reduziert werden.