Hamburg. Langer gemeinsamer Weg beendet. Die traditionelle Jahresschluss-Veranstaltung wird in diesem Jahr etwas anders ausfallen.
Der Verein „Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg“ (VEEK) hat sich von der Handelskammer losgesagt. Die Mitglieder des Vereins haben mit großer Mehrheit bei nur drei Gegenstimmen eine Satzungsänderung beschlossen, der die VEEK im Jubiläumsjahr ihres Bestehens unabhängig macht.
„Alle Organe des Vereins werden nun allein durch die VEEK vorgeschlagen und gewählt. Auch bei der Wahl des Sitzes der Geschäftsstelle und der Geschäftsführung sind wir vollkommen unabhängig“, sagte am Mittwoch Gunter Mengers, Vorstand der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg. Bisher hatte die Kammer beispielsweise bei der Wahl des Geschäftsführers und des Vereinsvorstands ein Mitspracherecht. Auch war in der alten Satzung festgelegt, dass der Vereinssitz in der Handelskammer sein muss. Das ist vorbei. Neue Geschäftsräume gibt es aber noch nicht.
Lange gemeinsame Geschichte
VEEK und Handelskammer haben eine lange gemeinsame Geschichte: Schließlich ist aus der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns im Jahr 1665 die Commerz-Deputation, die Vorläuferin der heutigen Handelskammer, gewählt worden. Bisher wurde die Einheit auch nicht infrage gestellt. Doch mit der Übernahme der Handelskammer durch die sogenannten Kammerrebellen setzten beide Seiten wegen auseinandergehender Vorstellungen auf Trennung.
So wird auch die traditionelle Jahresschluss-Veranstaltung des „Ehrbaren Kaufmanns“ am 29. Dezember im Börsensaal der Handelskammer in diesem Jahr etwas anders ausfallen: Während in der Vergangenheit stets der Kammer-Präses der Politik in einer langen Rede die Leviten las, wird in diesem Jahr neben dem neuen Präses Tobias Bergmann auch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zu den rund 2000 Gästen sprechen.
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