Hamburg. Die Wirtschaftsvereinigung wird 500 Jahre alt und feiert in der Elbphilharmonie mit 2000 Gästen, darunter viel Politprominenz.

In Hamburg gibt es viele Wirtschaftsvereinigungen mit Tradition. Der Industrieverband ist beispielsweise annähernd 55 Jahre alt, der Übersee-Club sogar 95 Jahre. Aber keine ­Vereinigung ist so alt wie die Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg, kurz: VEEK. Sie hat am Donnerstagabend ihren 500. Geburtstag gefeiert – mit einem Festakt im Großen Saal der Elbphilharmonie. Die Gästeliste las sich wie das „Who’s who“ der Hamburger Wirtschaft, Michael Otto hatte sich angemeldet, Haspa-Chef Harald Vogelsang und auch Nikolaus ­Schües, Chef der Reederei F. Laeisz. Wer aber eine steife Veranstaltung erwartet hatte, wurde überrascht. Statt abendfüllender Reden gab es viel Musik und das alles in einer gelösten Stimmung. Zum Ende der Veranstaltung stimmten alle Gäste sogar gemeinsam den Hans-Albers-Klassiker "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" an – eine Premiere in der Elbphilharmonie.

Moderiert wurde das Programm von Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider. Dieser machte bei der Begrüßung der rund 2000 Gäste – darunter auch viel Politprominenz – deutlich, warum man ihn und nicht Barbara Schöneberger als Moderator engagiert hat: „Der Veranstalter wollte das ganze Geld in die Location stecken.“

Langer Applaus und ein kurzweiliger Abend

Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hob in einer der nur zwei Ansprachen, die es gab, die Bedeutung der VEEK für Hamburg hervor: „Über Jahrhunderte hat die Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns die Verantwortlichen im Rat ins Gebet genommen, damit Hamburgs wirtschaftliche Interessen gut vertreten werden.“ Der Vorsitzende der VEEK, Gunter Mengers, machte noch einmal deutlich, wofür der Verein steht: „Mir ist es wichtig anzumerken, dass wir heute nicht uns selbst feiern, sondern die Beständigkeit der Grundsätze, die Basis unserer Vereinigung sind. Ausgewogenheit zwischen kaufmännischem Streben und sozialer Verantwortung.“ Er wolle herausstellen, „dass Werteorientierung eine wichtige Grundlage für Zuverlässigkeit und somit Erfolg ist“, sagte Mengers. Es folgten langer Applaus und ein kurzweiliger Abend. Ein wahres Fest – übrigens ohne den aktuellen Handelskammer-Präses Tobias Bergmann. Er war verhindert.