Hamburg. Neues Schulinformationssystem beschreibt alle staatlichen Schulen. Senator Rabe: “zeitgemäßes und benutzerfreundliches System“.
Die richtige Schule wählen – das ist für Eltern eine zentrale Frage vor der Einschulung und vor dem Wechsel in die fünfte Klasse. Das neue Schulinformationssystem der Schulbehörde, das am Montag freigeschaltet wurde, hilft Vätern, Müttern und Schülern bei der Suche nach dem richtigen Weg.
Mit wenigen Klicks können auch per Smartphone auf einem Stadtplan die staatlichen Schulen der unterschiedlichen Schulformen zum Beispiel in der Umgebung des Wohnortes aufgerufen werden. Zu allen Standorten gibt es Zusatzinformationen, etwa zum Ganztagsangebot, zum Thema Inklusion, zur Größe der Schule oder zum Schulinspektionsbericht. Auf diesem Weg kann man auch zur Homepage der jeweiligen Schule wechseln.
Das Schulinfosystem soll weiter ausgebaut werden
„Hamburg hat jetzt ein sehr zeitgemäßes und benutzerfreundliches Schulinfosystem, das automatisch aktualisiert wird und damit auf dem Stand bleibt. Das hat uns einen sehr großen Schritt vorangebracht“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) bei der Präsentation der neuen Internetseite. Das Schulinfosystem soll im Laufe der kommenden Jahre weiter ausgebaut werden. „Wir haben noch mehr Daten, die wir Eltern zur Verfügung stellen wollen“, sagte Rabe. So sei vorstellbar, auch die Zahl der erlangten Abschlüsse an den jeweiligen weiterführenden Schulen ins Netz zu stellen.
Geplant ist außerdem, dass in Zukunft auch der Schulweg-Routenplaner mit dem Schulinfosystem verknüpft wird. Der Routenplaner misst sekundenschnell und metergenau den Abstand zwischen Wohnort und Wunschschule. Die Wohnortnähe ist ein zentrales Kriterium bei der Entscheidung über die Aufnahme an einer Schule, falls es mehr Bewerbungen als Plätze gibt.
Rabe sieht das neue Angebot als Baustein auf dem Weg zur digitalen Stadt. „Das neue Schulinfosystem kann bei der Schulwahl helfen. Ich wünsche mir aber sehr, dass sich Eltern vor der sehr bedeutsamen Entscheidung die Schule auf jeden Fall noch einmal ansehen, um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen“, sagte der Schulsenator.
Rund zehn Prozent besuchen Schulen in freier Trägerschaft
„Hamburgs Schulen hinken bei der Digitalisierung meilenweit hinterher, das neue Schulinformationssystem ist also folgerichtig“, sagte die CDU-Schulpolitikerin Birgit Stöver. Allerdings würden die 73 Privatschulen erneut ausgeklammert. „Um echte Wahlfreiheit zu gewährleisten, müssen diese Schulen ebenfalls aufgenommen werden“, forderte Stöver. Die Tatsache, dass rund jeder zehnte Hamburger Schüler eine allgemeinbildende Schule in freier Trägerschaft besuche, verdeutliche deren Bedeutung. „Eltern und Schüler haben das Recht auf Informationen über die komplette Schullandschaft“, sagte die stellvertretende CDU-Fraktionschefin.