Hamburg. Drei Jungen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Immer wieder sind Schulen in Hamburg von Reizgas-Attacken betroffen.

Ein 15 Jahre alter Gymnasiast hat am Donnerstagmittag in Hamburg-Wandsbek seine eigene Schule mit Reizgas attackiert. Nach Polizeiangaben versprühte der Jugendliche Pfefferspray und verletzte dadurch zahlreiche Mitschüler einer neunten Klasse des Matthias-Claudius-Gymnasiums. Die Feuerwehr, die um 12.13 Uhr alarmiert wurde, rückte mit insgesamt 41 Einsatzkräften und einem Großaufgebot an Rettungsfahrzeugen aus.

Die betoffenen Schüler klagten über Reizungen der Augen und der Atemwege. Sie wurden vor Ort vom leitenden Notarzt und von den Notfallsanitätern der Feuerwehr untersucht. 21 Jugendlichen wurden vor Ort die Augen gespült und das Gesicht gereinigt. Drei leicht verletzte Jungen wurden vorsorglich in eine Kinderklinik eingeliefert, die übrigen 18 in die Obhut ihrer Eltern übergeben.

Die betroffenen Bereiche und Räume der Schule wurden durch die Feuerwehr belüftet und nach Messungen wieder zur Benutzung freigegeben. Im übrigen Teil der Schule konnte der Unterricht fortgesetzt werden. Gegen den minderjährigen Täter wurde Strafanzeige gestellt.

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Pfefferspray ist leicht zugänglich

In Hamburg kommt es immer wieder zu Reizgas-Attacken auf Schulen. Im Mai war an einer Stadtteilschule in Eißendorf Pfefferspray versprüht worden, 20 Personen wurden dabei verletzt. Im April war das Bergedorfer Hansa-Gymnasium betroffen, im Februar das Wilhelm-Gymnasium in Harvestehude. Im gleichen Monat versprühte ein 13-Jähriger in einer Gemeinschaftsschule in Barsbüttel (Kreis Stormarn) Pfefferspray und verletzte insgesamt 74 Schüler.

Das Problem: Selbst Kinder haben problemlos Zugang zu Pfefferspray. Reizstoffsprüh­geräte fallen zwar grundsätzlich unter das deutsche Waffengesetz. Trägt die Dose allerdings den Aufdruck „Tierabwehrspray“, unterliegt die Abgabe keinen Beschränkungen mehr.