Hamburg . Eigentlich sollte der Autobahn-Tunnel in Schnelsen Ende 2018 fertig sein. Baufirma nennt mehrere Gründe für die Verzögerung.

Noch vor gut einem Jahr wollten die beteiligten Unternehmen von einer möglichen Verzögerung nichts wissen. Nun stellt sich heraus: Der rund 550 Meter lange A7-Lärmschutztunnel in Schnelsen wird doch deutlich später fertig als ursprünglich geplant. Nicht Ende 2018 soll das gesamte Bauwerk dem Verkehr übergeben werden, sondern erst im zweiten Halbjahr 2019 – frühestens. Das teilten am Mittwoch die private Betreibergesellschaft Via Solutions Nord und die Bundesplanungsgesellschaft Deges mit.

Der Deckel in Schnelsen ist einer von drei neuen A-7-Deckeln, in Stellingen ist ein weiterer ebenfalls in Bau. In Altona soll der Tunnel-Bau 2020 beginnen. Immer wieder gibt es im Baustellenbereich lange Staus.

Tunnel "der anspruchsvollste Teil" des Ausbaus

Der Deckel in Schnelsen ist Teil des A-7-Ausbauprojekts zwischen Bordesholm bei Kiel und Hamburg. Via Solutions baut den Tunnel und die Verbreiterung von vier auf sechs Spuren und wird das rund 65 Kilometer lange Autobahnteilstück 30 Jahre lang als so genanntes ÖPP-Projekt (öffentlich -private Partnerschaft) betreiben.

Leitartikel: Tunnelbau darf nicht privatisiert werden

Der Abschnitt zwischen Bordesholm und Landesgrenze soll planmäßig Ende 2018 fertiggestellt sein, hieß es gestern. Probleme aber gibt es am Deckel. „Das sind zwar nur fünf Prozent des Projekts – aber es ist der anspruchsvollste Teil“, sagte Via-Solutions-Geschäftsführer Rainer Goldmann.

Viele Gründe führten laut Via Solutions zur Verzögerung

Grund für die Verzögerung sei unter anderem eine Sicherheitstechnik, die erst später vom Auftrageber bestellt worden sei. Dazu zähle vor allem die Beleuchtung auch im Tunnelvorfeld sowie eine technische Abstimmung aller neuen Tunnel mit dem Elbtunnel.

Dadurch würden die Bauarbeiten jetzt langwieriger, erleichterten aber andererseits die Deckel-Arbeiten in Stellingen und Altona erleichtern.

Als weitere Ursache für die Verzögerung nannte Goldmann den Bauuntergrund – er habe sich als komplizierter herausgestellt, als erste Untersuchungen angezeigt hätten. Zudem gebe es wegen der starken Nachfrage in der Baubranche Lieferengpässe bei Bauteilen; auch sei es schwierig geworden, Planer und Ingenieure zu finden. Goldmanns Fazit: „Aus heutiger Sicht ist somit eine Gesamtfertigstellung erst im zweiten Halbjahr 2019 realistisch.“