Hamburg . Die Veranstaltung sei illegal. Das diesjährige Motto des seit langem geduldeten Fests steht unter dem Eindruck der Gipfelkrawalle.

„Nachbarschaftlich, solidarisch, unkommerziell und unangemeldet“. So lautet die unverändert kämpferische Losung des ersten Schanzenfestes nach den G20-Krawallen, das auch auf der Internetplattform indymedia unter dem Motto „Whose streets? Our streets!“ angepriesen wird. Mit der Aufforderung „Holen wir uns die Straßen nun gemeinsam komplett zurück und feiern, flohmarkten und informieren wir uns – wie gewohnt auf unseren Straßen unangemeldet“ wird am 23. September ab 10 Uhr zu einer Aktion auf mehreren Straßen rund um das Schanzenviertel aufgerufen.

Bei der CDU-Bürgerschaftsfraktion sorgt die Ankündigung für große Empörung. Diese illegale Veranstaltung müsse sofort unterbunden werden, sagt der CDU-Innenexperte Dennis Gladiator. “Jeder Laternenumzug muss angemeldet werden.“ Dasselbe müsse für das Schanzenfest gelten, dass seit Jahren offiziell geduldet wird. „Der Senat muss jetzt zeigen, wie ernst er es mit der Durchsetzung des Rechtsstaates nimmt“, sagt Gladiator. „ Auf keinen Fall darf hier wieder einmal ein rechtsfreier Raum geduldet werden.“

Das Schanzenfest ist seit 1988 jährlich eine feste Größe in der links-alternativen Szene Hamburgs und lockt jedes Jahr Tausende Besucher an. Am 23. September soll rund um die Rote Flora unter dem Motto: „Freiheit für alle G20-Gefangenen“ gefeiert werden. „Die Autonomen dürfen uns nicht mehr auf der Nase herumtanzen und müssen sich endlich auch mal für die Menschen um sich herum interessieren“, sagt der CDU-Politiker Gladiator. „Die ständige Demonstriererei geht vielen auf den Senkel.“