Hamburg. Deutscher Wetterdienst warnt vor Orkanböen bis Tempo 120. Helgoland-Fähre kapituliert vor Wellen-Prognose. Nässe bedroht Bäume.
Bei einem drohenden Unwetter kann man nicht früh genug warnen – siehe Hurrikan „Irma“, der mit verheerenden Folgen über die Karibik und Florida fegte. Und auch in Hamburg und in Norddeutschland haben Stürme und Starkregen in diesem Jahr bereits für überflutete Straßen und Chaos gesorgt. Und so kam die Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor dem ersten Herbst-Sturm 2017 auch gerade noch rechtzeitig am Tag davor.
Am späten Dienstagabend sprach der DWD eine amtliche Unwetterwarnung für Mittwoch in der Zeit von etwa 12 bis 20 Uhr aus. Die Warnung gilt für Hamburg, Schleswig-Holstein und große Teile Niedersachsens – insbesondere an der Küste.
Das Tief „Sebastian“ soll sich laut DWD im Laufe des Tages zu einem Orkantief entwickeln, über Hamburg und noch schlimmer weiter nördlich und über der Nordsee mit Gewitter und Windstärken bis zu 11 Beaufort wüten. Auf exponierten Gipfeln seien sogar zwölf Windstärken möglich – Tempo 120. Für Hamburg sind orkanartige Böen mit bis zu 117 km/h vorausgesagt.
"Zu extrem": Helgoland-Fähre fällt aus
Der erste und recht frühe Herbststurm werde "recht kräftig", besonders windig werde es in den Nachmittagsstunden, sagte ein Meteorologe des DWD am Mittwochmorgen. Bäume drohten umzufallen, da die Böden noch nass seien. Der Sturm könne sie so leicht entwurzeln, erklärte der Experte. An der Nordseeküste soll es stellenweise auch gewittern.
Wegen der Unwetterwarnung fällt die Fährverbindung Hamburg-Helgoland über Cuxhaven am Mittwoch aus, wie der Betreiber bekanntgab. "Das Wetter ist zu extrem“, sagte eine Sprecherin am Morgen. Man erwarte bis zu sechs Meter hohe Wellen in der Deutschen Bucht.
Warnung: Das Unwetter-Video
Die Orkanböen schwächen sich weiter südlich zu schweren Sturmböen herab. Dabei sollen Schauer und Gewitter den gesamten Norden dominieren. Graupelschauer und Hagel sind möglich. Das gesamte Nordseeumfeld wird laut DWD-Meteorologen von einem Unwetter durchgeschüttelt. Am Donnerstag werden die Winde nur unmerklich schwächer. Gewitter und Starkregen sind für Freitag im Bereich der Nordsee wahrscheinlich. Die Temperaturen werden sich bei zehn bis 16 Grad bewegen.
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Am Sonnabend und Sonntag jedoch sinkt die Regenwahrscheinlichkeit auf rund 13 Prozent, die Temperaturen „steigen“ auf 18 Grad.
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Sturmflutsirenen heulen in Hamburg
Anwohner im Hamburger Hochwassergebiet entlang der Elbe sollten sich indes am Donnerstagvormittag nicht wundern, wenn sie die Sturmflutsirenen vernehmen. Denn zwischen 10.15 und 10.20 Uhr wird dort der Alarm getestet. Im Ernstfall fordert das Signal – ein einminütiger, auf- und abschwellender Ton – dazu auf, die Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu warten.
Neben der Überprüfung der Anlagen geht es laut Bernd Krösser, Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport, darum „das Sirenensignal in Erinnerung zu rufen und auf die in Kürze beginnende Sturmflutsaison hinzuweisen“.