Hamburg. Das Konzert der Superlative im Stadtpark ist zu Ende. Mick Jagger und Co. machen den Hamburgern ein digitales Abschiedsgeschenk.

Die Rolling Stones starteten am Sonnabend um 20.30 Uhr in Hamburg ihre Europatournee. Die legendäre britische Rockband mit Sänger Mick Jagger ist vor 82.000 Fans im Stadtpark der Elbmetropole aufgetreten.

Lesen Sie hier alles zum Rolling-Stones-Konzert im Stadtpark:

Ein digitales Abschiedsgeschenk der Stones

Nach dem Konzert postete die Band noch ein kleines, digitales Abschiedsgeschenk für ihre Hamburger Fans: die Setlist des Abends, garniert mit einem Lob für den "unglaublichen Tourneestart", den ihnen die 82.000 Gäste beschert haben.

Und damit man die nicht nur lesen, sondern auch gleich noch einmal hören kann, haben wir sie bei Spotify einmal nachgebaut.

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Pünktlich um kurz vor Elf ist das Konzert vorbei

Nach dem Zugabenblock verabschieden sich die Rolling Stones von den Hamburgern – noch eine Verbeugung, noch ein wenig Feuerwerk, dann ist das Konzert pünktlich vor dem Zapfenstreich um 23 Uhr zu Ende. Und die Polizei hat noch einige wichtige Hinweise für die mehr als 80.000 Heimkehrer: Einige Straßen werden vorsorglich gesperrt, damit die Menschen gut aus dem Stadtpark herausfinden. Und das Konzertgelände bleibt noch eine Weile geöffnet, zu hetzen braucht also niemand. Zu besonderen Vorkommnissen kam es laut Lagedienst der Polizei rund um das Konzert nicht – und auch von etwaigen Lärmbeschwerden, die teils befürchtet worden, ist den Beamten nichts bekannt.

Um 22.30 Uhr endlich der Überhit

Wenn es einen Song gibt, den man mit den Rolling Stones verbindet, dann den: "(I Can't Get No) Satisfaction". Und auch die Fans wären wohl kaum zufrieden, wenn die Altrocker ihn nicht spielen würden. Das wissen natürlich auch Jagger und Co. und so heißt es um 22.30 Uhr "I can't get no...". Dann beginnen die Zugaben mit "Gimme Shelter" – und der Stadtpark bebt.

Irgendjemand hat Mick Jagger übrigens gut vorbereitet auf die Hamburger und ihre lokalen Animositäten. Er fragt zwischendurch grinsend: "Irgendjemand hier aus Berlin? Irgendjemand aus Pinneberg?"

Gute Stimmung auch außerhalb der Arena

Auf der Wiese vor dem Planetarium ist es proppenvoll. Ein junge Frau aus Niendorf trinkt mit ihrer Freundin Sekt. Ein alter Mann im Trenchcoat tanzt und bekommt Applaus. "Hier ist es doch toller als da drin", sagt eine Frau. Aber sie sagt auch: "es hört sich alles gleich an."

Zuschauerwunsch: "Under My Thumb"

Die Rolling Stones haben in Hamburg auch einen Zuschauerwunsch erfüllt. Nutzer des sozialen Netzwerks Twitter hatten im Vorfeld der Show über ihren Lieblingssong abgestimmt - und die britischen Rocker haben ihn jetzt auf der Bühne geliefert:

Moin Hamburg! Guten Abend Deutschland!

Mit einer leidenschaftlichen Begrüßung in Landessprache hat sich Mick Jagger nach den ersten Songs an das Hamburger Publikum gewandt - sehr zur Freude der heimischen Fans. Jetzt geht es aber direkt mit dem Song "Tumbling Dice" auf der Bühne weiter.

Ein Mega-Hit zum Tourauftakt in Europa

Mick Jagger und seine Bandkollegen haben die Bühne im Stadtpark betreten. Los geht es mit bewährter Kost: Die Stones eröffnen ihre Hamburg-Show und gleichzeitg auch ihre Europa-Tournee mit dem Welthit "Sympathie for the Devil", danach geht es mit "It's only Rock'n'Roll (But I Like It)" weiter.

Aufwärmen mit „Way Down We Go"

Jetzt geht es los - zumindest mit dem ersten Teil des musikalischen Abends. Die souligen Rocker von Kaleo wärmen das Hamburger Stones-Publikum unter anderem mit ihrem Hit „Way Down We Go" vor. Der Hit mit dem einprägsamen Gitarrenriff war in Deutschland immerhin 22 Wochen in den Charts und erreichte Platz 6. Neben den Gastspielen in München und auf dem Spielberg-Ring am 16. September in Österreich ist Hamburg die einzige Station der Stones-Europatour, bei der die Isländer die Bühne für die Altmeister warmspielen.

Unterdessen hat Mick Jagger auf Twitter seine Garderobe für den Abend präsentiert:

Feuerwehr sorgt für Sicherheit

Auch die Hamburger Feuerwehr ist mit ihren Kräften vor Ort und sorgt für ein sicheres Konzertvergnügen der rund 82 000 Besucher im Stadtpark.

Nicht alle haben Lust auf die Stones

Es gibt nicht nur erfreute Menschen rund um die Konzertarena im Stadtpark. Viele Passanten sind auch genervt von den umfangreichen Sperrungen. Etwa die Mitglieder vom Kleingartenverein Borgweg. Kleingärtner Klaus Waltereit: "Warum machen die das nicht auf den Heiligengeistfeld oder im Hafen? Ein ganzer Stadtteil ist abgesperrt. Nur weil ein Herr Jagger das will, wird der ganze Stadtpark dafür zerstört."

Schlangen an den Eingängen und beim Catering

Langsam wird es voll in und um die Arena im Stadpark. Auf dem Gelände sind jetzt die Schlangen da. An den Fressbuden herrscht Hochbetrieb. Die Stimmung ist trotzdem relaxed. Vereinzelt werden sogar schon nicht ganz ernst gemeinte Rufe laut, es sei doch schon wieder zu warm – zur Freude der Umstehenden. Kein Regen ist in Sicht, alles ist also gut. Laut der Hamburger Polizei sind schon rund 34 000 Menschen da. Auch draußen ist es mittlerweile ziemlich voll, die Wartezeit an den beiden Eingängen beträgt aktuell etwa 30 bis 45 Minuten. Auf das Taschenverbot und eine Abgabemöglichkeit wird bereits kurz nach der U-Bahn-Haltestelle hingewiesen. Apropos: Wer mit der U3 kommt, muss sich wegen des riesigen Andrangs auf eine kleine Änderung einstellen: Aufgrund der verstärkten Nutzung des U-Bahnhofes Borgweg wird jeder zweite Zug auf die Haltestelle Saarlandstraße weitergeleitet. Zwischenzeitlich war der Bahnhof Borgweg komplett gesperrt. Wer mit dem Auto kommt, der sollte aktuell die Parkflächen am Volksparkstadion nutzen.

Zaungäste machen es sich vor der Konzertarena bequem

Beate Willing, Uwe Köhler und Axel und Martina Viercke
Beate Willing, Uwe Köhler und Axel und Martina Viercke © HA | Genevieve Wood

Beate Willing, Uwe Köhler sowie Axel und Martina Viercke haben es sich vor dem Planetarium bequem gemacht. Die Karten für das Konzert waren ihnen zu teuer, daher bleiben sie heute Zaungäste. Sie wohnen in Winterhude und sind bei fast allen Open Air Konzerten in der Gegend mit dabei. Zuletzt waren sie bei Schlagersänger Roland Kaiser. Axel Viercke zum Abendblatt: "Meine Musik ist das nicht, aber bei den Stones müssen wir ja dabei sein."

Stones sind "die letzten Giganten"

Rainer Strunk und Konni Würth aus der Nähe von Stendal
Rainer Strunk und Konni Würth aus der Nähe von Stendal © HA | Genevieve Wood

Die beiden Stones-Hardcore-Fans Rainer Strunk und Konni Würth sind extra aus der Nähe von Stendal nach Hamburg gereist. Die beiden sind befreundet, aber kein Paar, wie sie erzählen. Eine gemeinsame Leidenschaft teilen die beiden aber trotzdem: "Die Stones sind die letzten Giganten", sagen sie. Gemeinsam freuen sie sich schon auf den Auftritt ihrer absoluten Lieblingsband am Abend.

Stadtprominenz bei den Stones

HASPA-Chef Harald Vogelsang
HASPA-Chef Harald Vogelsang © HA | Genevieve Wood

Auch der Haspa Vorstandschef Harald Vogelsang ist ein großer Stonesfan - vor allem seitdem die Beatles sich getrennt haben. Sein Lieblingssong von Mick Jagger und Co.: Satisfaction.

Wetter-Update: Mittlerweile scheint die Sonne

Endlich kommt im Stadtpark auch die Sonne zum Vorschein. Die Regenwolken sind - zumindest im Moment - an den Stones-Fans vorbeigezogen. Passend zum strahlenden Wetter präsentieren die Rock'n'Roller auch schon mal einen Teil ihrer grellen Bühnenoutfits auf Twitter.

HSV-Trainer: Erst Fußball und dann zu den Stones

„Ich gucke auf jeden Fall Fußball und dann die Rolling Stones“, erklärte der HSV-Trainer Markus Gisdol gegenüber der DPA seine Pläne für das freie Wochenende.

Rock'n'Roll im eigenen Wohnzimmer

Christian und Anna Struck.
Christian und Anna Struck. © HA | Genevieve Wood

Christian und Anna Struck wohnen ganz in der Nähe des Stadtparks und haben für heute Abend Besuch von Verwandten - um die Stones durchs offene Fenster zu hören. Richtige Fans der britischen Musiker sind sie selbst aber beide nicht. Die Karten wären Ihnen deshalb zu teuer gewesen.

Fanartikel: 80 Euro für ein Sweatshirt

Die Preise für Devotionalien zum Gastspiel der Altrocker in Hamburg sind gesalzen: T-Shirts mit dem Logo der Band gibt es ab 35 Euro, für Caps müssen Fans 30 Euro berappen. Und wer es gerne warm mag, der muss richtig Tief in die Tasche greifen: Für Sweatshirts rufen die britischen Rocker 80 Euro auf. Unbezahlbar sind hingegen die natürlichen Einrichtungen im Stadtpark: noch nie waren Bäume so wertvoll.

Frisch Gezapftes aus der Harley-Garage

Rolling Stones: Bier gibt es auch bei den Anwohnern
Rolling Stones: Bier gibt es auch bei den Anwohnern © Genevieve Wood

Am Borgweg haben mehrere Häuser ihre Garagen und Einfahrten zu Bierständen umfunktioniert. Bei Hausnummer 21 kommen - genau wie in der 18 - die Stones aus den Boxen. Bier gibt es hier für 2,50 Euro in einer Harleygarage

Hochbahn Mitarbeiter lenken Besucher zu den Stones

An der U-Bahn-Haltestelle Borgweg steht Udo Dümmer und regelt gemeinsam den Besucheransturm mit seiner Kollegin Brigitte Hoeppner, die Stones Zungen Sticker verteilt. Er arbeitet eigentlich in der Hochbahn Verwaltung, meldet sich aber für solche Dienste freiwillig: "Die heiße Phase ist kurz vor Konzertbeginn und danach, wenn alle gleichzeitig nach Hause wollen. Das ist immer eine besondere Atmosphäre, bei solchen Großveranstaltungen", sagt der Hochbahn-Mitarbeiter. Bis ein Uhr sind er und seine Kollegin noch hier

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Zeigt der Voodoo-Zauber von Keith Richards Wirkung?

Stones-Gitarrist Keith Richards verfügt bekanntlich über eine Art Voodoo-Stock, von dem er behauptet, er könne böse Regenwolken vertreiben. Zwar ist nicht überliefert, ob er die Hexerei am heutigen Tag bereits angewendet hat – zumindest momentan lacht aber zwischenzeitlich die Sonne über der Stadt.

Die Wettervorhersagen für den heutigen Abend fallen aber noch unterschiedlich aus: Während etwa "Agrarwetter.de" davon ausgeht, dass recht pünktlich zum Auftritt der Rolling Stones kein Regen mehr zu erwarten ist, rechnen andere Wetterfrösche mal vor, mal nach Beginn des Konzertes mit einer verlässlichen Pause des Schmuddelwetters. Festzustehen scheint: Der Voodoo-Zauber wird noch zum Einsatz kommen. Bandkollegen und Entourage seien enttäuscht, wenn er nicht wenigstens ein bisschen mit dem Stock fuchtele, sagte Richards in einer Dokumentation.

Drohne zeigt das eigens erbaute "Stadion" im Stadtpark

Für das Konzert der Rolling Stones wurde die Festwiese im Stadtpark eigens zu einer würdigen Arena umgebaut – inklusive Tribünen und großen Planen, die auch den Rasen schützen sollen. Wie das Areal aussieht, auf dem in wenigen Stunden das Konzert stattfinden soll, hat ein Drohnenpilot in eindrucksvollen Bildern festgehalten – natürlich garniert mit Gitarrenriffs.

Erste Konzertbesucher treffen im Stadtpark ein

Stadtpark, Otto-Wels-Straße, Eingang 1. Um 14 Uhr werden die Eingänge geöffnet. Vor den Einlasskontrollen haben sich bereits viele Stunden vor dem Konzert Menschentrauben angesammelt. Die meisten sind mit der U-Bahn (U 3, Borgweg) oder mit dem Bus (aus Barmbek), viele auch mit dem Fahrrad. Es herrscht Jackenwetter, es ist kühl und feucht, aber es ist ja auch "Hamburg". Aber die Wettervorhersage verheißt (noch) eine leise Besserung bis zum Abend.

Größere Taschen und Rucksäcke müssen in einem Container abgegeben werden, es sind nur Taschen von der Größe des Postkartenformats erlaubt. Nach der peniblen Sicherheitskontrolle beginnt nun die wohl anstrengende Zeit des Wartens - vor allem für die Zigtausend Besucher, die keinen Sitzplatz haben, sondern im Innenraum stehen müssen, bis 23 Uhr, dem voraussichtlichen Ende des Konzerts.

"Food Court" versorgt die Besucher des Stones-Konzerts

Frühes Kommen sichert bessere Plätze, heißt es ja, und damit man vor Entkräftung nicht umfällt, gibt es den großen "Food-Court", in dem man auch sitzen kann. Das Angebot kann sich sehen lassen: Spanferkel-Variationen, Suppen und Eintöpfe, Burger-Spezialitäten, Pasta, Salate und Süßkartoffel-Pommes frites bis hin zu lateinamerikanischen, asiatischen und arabischen Spezialitäten sowie Eis und anderen Süßspeisen. Aber wo ist bitteschön die gute alte Bratwurst? Na klar, auf dem Grill.

Damit der Umsatz ordentlich angeschoben wird, gibt es zwischen 14 und 16 Uhr eine Happy Hour: 0,5 Liter Pils kosten nur drei statt 5,50 Euro, 0,3 l Rotwein (Merlot) ebenfalls nur drei statt später sieben Euro. Darüber hinaus bieten einige Foodtrucks ihre Speisen zum Einheitspreis von fünf Euro an. In fünf Stunden, um 19 Uhr, soll dann die isländische Rockband Kaleo auf die Bühne. Ihren Hit "Way down we go" können Sie hier hören.