Hamburg. Fiktives Schreiben eines toten Mädchens wurde von der Hamburger Polizei mit bestimmtem Ziel auf Facebook gepostet – viel Zuspruch.

Das Handy vibriert. Der Autofahrer wendet den Blick kurz von der Straße ab, um eine Nachricht zu lesen – und schon ist es passiert. Er hat ein kleines Mädchen überfahren. Das Kind ist sofort tot. Aus dem Jenseits schreibt Lara an den Mann, der sie überfahren hat. "Ich weiß, du hast es nicht böse gemeint", heißt es in dem rührenden Brief des fiktiven Unfallopfers.

Polizei warnt vor Unachtsamkeit beim Autofahren

Es sind bedrückende Worte, mit denen die Hamburger Polizei gegen Unachtsamkeit beim Autofahren kämpft und nun in den sozialen Netzwerken für Aufruhr sorgt. "Du wolltest einfach nur kurz eine Nachricht auf deinem Handy lesen und hast deshalb auch nicht so sehr auf die Geschwindigkeit geachtet", schreibt die Polizei aus Sicht des fiktiven Opfers weiter. "Ich mache mir ein bisschen Sorgen um meine Eltern. Sie sind sehr traurig und reden nicht mehr viel. Dafür weinen sie umso öfter."

Der Brief, den sich das Social-Media-Team der Hamburger Polizei ausgedacht hat, wurde allein auf Facebook mehr als 5000-mal geteilt und erfährt in den Kommentaren viel Zuspruch. Anlass für die Aktion ist der Schulbeginn. Am Donnerstag hat für Kinder in Hamburg das neue Schuljahr angefangen. Zudem werden am kommenden Dienstag mehr als 14.000 Kinder in der Stadt eingeschult und sind als Verkehrsanfänger besonders gefährdet, Opfer von Unfällen zu werden.

Im vergangenen Jahr sind 680 Kinder auf Hamburgs Straßen verunglückt, rund zwei Drittel davon waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Zwei Kinder sind gestorben. Daher bittet die Polizei alle Autofahrer, "besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und vorsichtig" zu fahren. Damit Geschichten wie die von Lara Fiktion bleiben.