Hamburg. In den ersten sechs Monaten starben auf Hamburgs Straßen 15 Menschen. CDU fordert vom Senat verkehrspolitische Konsequenzen.

Die Zahl der Verkehrstoten in Hamburg ist gestiegen. Im ersten Halbjahr 2017 starben durch Unfälle auf den Straßen der Hansestadt 15 Menschen, sechs mehr als im ersten Halbjahr 2016. Die Zahl der Verunglückten insgesamt lag bei 4697 und damit um 1,4 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2016.

Im bundesweiten Vergleich liegen die Stadtstaaten Hamburg, Berlin (14 Verkehrstote) und Bremen (7) am unteren Ende der Skala. Statistiker erklären das damit, dass diese „aufgrund ihrer Siedlungsstruktur generell niedrigere Werte aufweisen“. Die meisten Menschen starben auf Straßen in Bayern (263), gefolgt von Baden-Württemberg (223) und Nordrhein-Westfalen (222). Insgesamt kamen in Deutschland in den ersten sechs Monten des Jahres 1536 Menschen ums Leben, 183.895 wurden verletzt.

Tempo 30 vor sozialen Einrichtungen

Die Hamburger CDU nimmt den Anstieg der Toten und Verletzten zum Anlass, vom Senat verkehrspolitische Konsequenzen zu fordern. Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, erklärte: „Hamburgs Straßen werden mehr und mehr zu einem gefährlichen Pflaster. Insbesondere der Vergleich zu Berlin zeigt dies überdeutlich. Nach sechs Jahren SPD-Regierungszeit braucht Hamburg dringend einen Neuanfang in der Verkehrspolitik. Die Zeit für waghalsige Verkehrsexperimente wie Radfahrstreifen auf Hauptverkehrsstraßen ist nun endgültig abgelaufen. Statt jedes Jahr fast 600.000 Euro für eine überflüssige Radverkehrskoordinatorin und einen überforderten Verkehrsstaatsrat aus dem Fenster zu werfen, sollte Rot-Grün dieses Geld besser in die Verkehrssicherheit investieren.“

Hamburg brauche dringend eine ´Task Force Unfallbekämpfung´, in der Vertreter von Behörden, Bezirken, Polizei und Verbänden unter wissenschaftlicher Begleitung erfahrener Unfallexperten ohne Denkverbote nach einem Ausweg aus der Unfallkrise suchen. Außerdem müsse der Senat jetzt sofort die von der unionsgeführten Bundesregierung geschaffenen Erleichterungen bei der Anordnung von Tempo 30 vor „sozialen Einrichtungen“ in Hamburg wirksam werden lassen, um die besonders gefährdeten Personen im Stadtverkehr besser zu schützen.