Hamburg. Im vergangenen Jahr wurden 3846 Straftaten registriert – ein Drittel mehr als 2011. Viele Sachbeschädigungen und Eigentumsdelikte.
Die Kriminalität am Hauptbahnhof hat in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen: Nach Angaben der Bundespolizei wurden im Jahr 2016 insgesamt 3846 Straftaten registriert, rund ein Drittel mehr als noch 2011. Die Zahl der Rohheitsdelikte wie Raub und Körperverletzung nahm im selben Zeitraum um 20 Prozent auf 444 Fälle im Jahr zu.
Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei machen Sachbeschädigungen sowie Eigentumsdelikte einen sehr großen Teil der Gesamtstraftaten aus – zu Letzterem gehören etwa Diebstähle in den Geschäften der Wandelhalle oder entwendete Fahrräder am Bahnhof. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise 745 Fälle von Taschendiebstahl registriert, 135 Taten oder 22 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. In die Statistik, über die zuerst „Spiegel Online“ berichtet hatte, fließen auch sogenannte Aufenthaltsdelikte mit ein, die etwa von Flüchtlingen begangen werden. Ihre Häufigkeit beläuft sich in der Regel aber nur auf eine mittlere bis hohe zweistellige Anzahl von Fällen.
Polizei reagiert auf "spezielle Problemlagen" am Hauptbahnhof
Ein Sprecher der Bundespolizei in Hamburg sagte, dass auf die speziellen Problemlagen am Hauptbahnhof reagiert werde: „Wir konnten etwa wesentlich dazu beitragen, dass die Zahl der Eigentumsdelikte zuletzt deutlich abgenommen hat.“ So wurden etwa im Jahr 2015 noch 849 Fälle von Taschendiebstahl gemeldet, im vergangenen Jahr etwa 100 weniger (minus zwölf Prozent). Vor zwei Jahren hatten Landes- und Bundespolizei mit gemeinsamen Schwerpunkteinsätzen zur Bekämpfung des Taschendiebstahls in einer „Task Force“ begonnen. Auch die Zahl der zuletzt registrierten Rohheitsdelikte liegt rund zehn Prozent niedriger als noch im Jahr 2014.
Der Hamburger Hauptbahnhof ist den Angaben zufolge mit 530.000 Besuchern pro Tag der meistgenutzte Bahnhof in der Republik. Zu den erfassten Straftaten gehören auch Sachbeschädigungen in Zügen, die am Hauptbahnbahnhof erfasst werden. Dem Bericht von „Spiegel Online“ zufolge stieg die Zahl von Straftaten an anderen Hauptbahnhöfen seit 2011 prozentual noch stärker an als in Hamburg – in München etwa um 46 Prozent. Die Gesamtzahl der Straftaten liegt in der bayerischen Landeshauptstadt jedoch weiterhin unter dem Hamburger Niveau (zuletzt 2700 Straftaten im Jahr), ebenso wie die Zahl der Rohheitsdelikte (zuletzt 400 Straftaten).