Egal, ob Kanu, Ruder- oder Tretboot: 40 Kilometer Fluss- und Kanalsystem laden ein. Das Abendblatt stellt elf Adressen vor.

Das Traditionelle

Eppendorf Das Bootshaus Silwar ist ein Stück Hamburger Geschichte. Es wurde bereits im Jahre 1874 gegründet und ist damit nach Angaben der Betreiber das älteste Bootshaus der Stadt. Der Anlegeplatz an der Alster mutet an wie ein kleiner Hafen. Die Gäste können dort im Café und an einer Mahagoni-Rundbar entspannen.

Von dort aus erreicht man die Ohlsdorfer Schleuse (Richtung Norden) und die Schleuse am Jungfernstieg (im Süden) nach jeweils knapp fünf Kilometern. Wer besonders entspannt über die Alster schippern möchte, kann es sich auf einem klassischen Alsterkanu mit Teppich, Rückenlehne und Kopfkissen gemütlich machen. Das Bootshaus-Team stellt auf Wunsch auch Picknickkörbe für die Fahrgäste zusammen.

Tretboote gibt es ab 15 Euro pro Stunde. Sie sind in der klassischen Form und als „Polizeiboot“ erhältlich. Andere sind als Schwan und Ente getarnt. Das Sportkanu kostet 13 Euro pro Stunde. Die Mindestfahrtzeit für alle Bootstypen beträgt zwei Stunden. Wer drei Stunden bezahlt, darf sogar fünf Stunden die umliegenden Gewässer befahren. Katamarane, Kajaks, Holzruderboote und ein Aquabike runden das Angebot ab. (hpjw)

Bootshaus Silwar, Eppendorfer Landstraße 148b, U-Hudtwalckerstraße, Tel. 47 62 07, Öffnungszeiten täglich 10–21 Uhr, www.bootshaus-silwar.com

Die Sup-Pioniere

Winterhude Ein Paradies mit Südsee-Romantik und Hippie-Flair – das wollen die Macher von SUP-Legion ihren Gästen bieten. Doch vor allem geht es ihnen ums Stand-up-Paddling (SUP), dem immer beliebteren Stehpaddeln. Das kommt ja bekanntlich aus Indonesien, war dort aber dem König vorbehalten. Marcus Braun und seine Mitstreiter, die sich als Vorreiter des SUP-Sports in Hamburg sehen, wollten diese Art der Fortbewegung aber für alle, insbesondere für Familien mit Kindern, erlebbar machen. Für einen Familienausflug auf dem Wasser ist der Garten ihrer Altbauvilla ein guter Ausgangspunkt: Er liegt direkt am Langen Zug, der später in den Osterbekkanal übergeht und durchaus eine Erkundung wert ist. Auf einem normalen Board kostet das pro Person 12 Euro für eine Stunde. Auch Kurse und geführte Touren sind buchbar. (fru)

SUP-Legion, Körnerstraße 1, Öffnungszeiten: täglich 10–21 Uhr, Telefon 76 46 96 86, www.sup-legion.com

Der Idyllische

Poppenbüttel Der Schleusenteich in Poppenbüttel ist ein Idyll. Der von Grün umgebene Teich liegt direkt neben der Burg Henneberg, Hamburgs einziger erhaltener Burg. Mit den Kanus und Kajaks des Bootsverleihs Marina Marienhof kann man hier dem Großstadtdschungel entfliehen. Folgt man dem Alsterlauf gen Norden, erreicht man die Mellingburger Schleuse in rund einer Stunde. Zurück geht es mithilfe der leichten Strömung schneller. Dabei ist die Natur am Ufer zum Greifen nah. Baumkronen überdachen Teile des Wasserlaufs. Das Kanu für zwei Personen gibt es zu einem Stundenpreis von neun Euro. Nach der Rückkehr an die Poppenbüttler Schleuse schließt ein Besuch des Restaurants The Locks den Ausflug im Grünen ab. Auf der Terrasse lässt es sich besonders gut entspannen. (hpmg)

Marina Marienhof, Marienhof 4, S-Poppenbüttel, Tel. 606 66 77, Öffnungszeiten Mo–So 10–20 Uhr, www.marina-marienhof.de

Kajaks für Ältere

Bergedorf Das Bootshaus Bergedorf liegt am idyllischen Ufer der Bille. Für Besitzer Wolfgang Kämener ist es „echtes Wildnis-Feeling hier – man ist in zehn Minuten in der Natur“. Kämener verleiht Kanus, Tretboote, Kajaks, Stand-up-Kajaks und auch Sit-up-Kajaks (das sind höher gelegte Kajaks, die das Ein- und Aussteigen erleichtern und besonders bei älteren Menschen beliebt sind). Die Preise variieren je nach Boot, ein Zweier-Kajak kostet beispielsweise elf Euro pro Stunde, das Sit-on-Top-Kajak acht Euro und das Tretboot 14 Euro. Die schönste Strecke führt vom Anleger etwa zweieinhalb Stunden lang zum Reinbeker Schloss, der Rückweg zum Anleger ist dank der Strömung schneller zu schaffen. Bei der Rückkehr lädt der nahe gelegene Italiener Locanda Riva zum Pizzaessen ein. (hpkb)

Bootshaus Bergedorf, Schillerufer 41, S-Bergedorf, Tel. 41 92 29 06, Öffnungszeiten Mo–Sa 13–19 Uhr, So 11–19 Uhr oder nach Vereinbarung. www.bootshaus-bergedorf.com

Der Alster-Strand

Alsterdorf Stand-up-Paddling ist der Trendsport auf Hamburgs Kanälen. Die nötige Ausrüstung kann unter anderem auch am Anleger Hamburg ausgeliehen werden. Mit einem Paddel auf dem Surfbrett stehen und über das Wasser gleiten erfordert jedoch Geschick. Wer es traditioneller mag, greift auf die Klassiker Tretboot, Kanu und Kajak zurück oder entscheidet sich direkt für einen der vielen Liegestühle oder Sitzkissen. Diese verteilen sich auf dem aufgeschütteten Sandstrand und unter Sonnenschirmen. Der Blick auf den Kanal und die alte Bahnbrücke hat einen gewissen (Industrie-)Charme. Und für ausreichend Getränke vor Ort ist gesorgt. Ein Kanu kostet zwölf Euro pro Stunde. Zu diesem Preis wird auch Stand-up-Paddling angeboten, die Tretboote gibt es für 20 Euro pro Stunde. (hpmg)

Anleger Hamburg, Deelbögenkamp 2-3, U-Lattenkamp, Tel. 51 77 01, Öffnungszeiten So–Do 10–19 Uhr, Fr–Sa 10–21 Uhr, www.anleger-hamburg.de

Der Gondel-Verleih

Winterhude Die Bootsvermietung Zur Gondel liegt am Ufer des Osterbekkanals. Die eleganten Gondeln im venezianischen Stil stechen im Angebot besonders hervor. Mit einem qualifizierten Gondoliere kann man fünf unterschiedliche Wasserrouten erkunden. Die Fahrtzeit liegt zwischen 1,5 und 3,5 Stunden. Die kürzeste Fahrt kostet 140 Euro. Bei eigener Streckenwahl ist eine stundenweise Anmietung möglich. Daneben können sich Fahrgäste Kajaks und Ruderbote ausleihen. Ein Zweier-Kanu und ein Tretboot kosten jeweils 9,50 Euro pro Stunde. Außerdem kann man sich Mannschaftsboote für bis zu 18 Personen ausleihen. Das größte Exemplar gibt es für 100 Euro pro Stunde. Nach den Fahrten kann man sich gemütlich am Steg, auf der Außenterrasse oder im Restaurant erholen. (hpjw)

Bootsvermietung Zur Gondel, Kämmererufer 25, U-Saarlandstraße, Tel. 279 41 84, Öffnungszeiten Mo–Sa 10–21 Uhr, So 9–21 Uhr, www.bootsvermietung-dornheim.de

Der Klassiker

Winterhude Die Bootsvermietung Stadtparksee befindet sich auf der idyllischen Liebesinsel. Vertraute Zweisamkeit finden Verliebte hier aber selten. Bei gutem Wetter gehört der Stadtparksee zu den belebtesten Orten in der Stadt. Das liegt auch an der zentralen Lage. Man erreicht die Bootsvermietung von den U-Bahn-Haltestellen Borgweg und Saarlandstraße in etwa zehn Minuten zu Fuß. An den umliegenden Straßen gibt es außerdem viele Parkplätze für Freizeitkapitäne. Trotz des großen Andrangs können die Bootstouren auf dem Stadtparksee erholsam sein. Man kann von dort aus auch Hamburgs Kanäle und die Alster erkunden. Ein kleines Tretboot und ein Kanu kosten jeweils 12 Euro pro Stunde. Zudem gibt es Ruderboote für bis zu fünf Personen. Der Preis liegt bei 16 Euro pro Stunde. (hpjw)

Bootsvermietung Stadtparksee, Südring 5a, U-Borgweg und U-Saarlandstraße, Tel. 27 34 16, Öffnungszeiten: täglich 11–20.30 Uhr, www.stadtparksee.de.

Der Geheimtipp

Wilhelmsburg Auf dem Aßmannkanal in Wilhelmsburg kann man wunderbar dem Großstadttrubel entgehen. Die Bootsvermietung Zum Anleger beim Vogelhüttendeich bietet eine Auswahl an Kanus und Tretbooten sowie Boards für Stand-up-Paddling an. Eine Stunde lang Kanu- oder Tretbootfahren kostet fünf Euro pro Person, eine Stunde Stand-up-Paddling zwölf Euro. Die schönste Route ist der Rundkurs durch Wilhelmsburg: vom Biergarten den Aßmannkanal hinunter zur „Willi Villa“, wo Gäste sich mit Snacks und frischen Kokosnüssen stärken können. Nach der Rückfahrt wartet im Biergarten Zum Anleger dann das hauseigene „Anlegerbräu“, Gegrilltes, Salate, Burger und einer der vielen Sonnenplätze am Wasser. Von dort kann man auch toll den Sonnenuntergang genießen. (hpkb)

„Zum Anleger“, Vogelhüttendeich 123, Bus 13 von S-Veddel bis Vogelhüttendeich, Tel. 86 68 77 81, Öffnungszeiten Mo–Sa ab 11.30, So ab 10 Uhr, www.zum-anleger.de

Der Grünste

Ohlsdorf Die Auswahl bei der Bootsvermietung Töns ist groß: Mit Tret- und Ruderbooten, Kanus und Kajaks geht es hier aufs Wasser. Ein Kanu kostet 15 Euro pro Stunde und bietet Platz für vier Personen. Zum gleichen Preis können sich Vierergruppen auch für ein Tret- oder Ruderboot entscheiden. Dem Lauf der Oberalster folgt man hier idealerweise nach Norden. Am Alsterwanderweg entlang geht es durch idyllisches Grün bis zum Teetzpark und mit der Strömung wieder zurück. Nach der Bootstour lädt das Restaurant Zur Ratsmühle zum gemütlichen Ausklang des Ausflugs ein – auch unter freiem Himmel. Die Speisekarte bietet einen Querschnitt durch die deutsche Küche. Von der schönen Terrasse fällt der Blick auf den von Grün umrahmten Mühlenteich und die Boote im Wasser. (hpmg)

Bootsvermietung Töns, Ratsmühlendamm 2, U-Bahnhof Klein Borstel, Tel. 59 94 98, Öffnungszeiten: täglich 10–20 Uhr, www.bootsvermietung-toens.de

An der Außenalster

St. Georg Die Außenalster breitet sich weit und glitzernd vor dem La Barca aus. Die Alsterfontäne, das westliche Alsterufer und die Kanäle locken als Ausflugsziele. Um sie zu entdecken, stehen Segelboote (30 Euro pro Stunde), Tretboote und traditionelle Ruderboote zur Verfügung (je 20 Euro). Nach der Tour kann man auf dem Steg entspannen. Hier herrscht ungezwungen Biergarten-Atmosphäre, es gibt Snacks und kühle Drinks. Und wer keinen Sitzplatz ergattert, setzt sich einfach auf den Boden und lässt die Füße ins Wasser baumeln. Man kann das Programm auch andersherum gestalten: erst einkehren dann vom Boot aus zusehen, wie die Sonne hinter der Silhouette der Stadt untergeht. Dann allerdings muss man schnell wieder zurück zum Steg. (fru)

La Barca, An der Alster 67a, Öffnungszeiten (wetterabhängig): täglich 11–22 Uhr (Bootsverleih bis Sonnenuntergang), Telefon 0171/200 99 00, www.barca-hamburg.de

Der Jüngste

Eppendorf Nein, hier muss man nicht aufs Wasser. Im Supper Club am Isekai 13 kann man auch einfach nur nett sitzen, eine Kleinigkeit essen oder einen Drink zu sich nehmen. Doch der Anblick der Kajaks und Tretboote, die auf Kundschaft wartend vor sich hindümpeln, und der vielen SUP-Boards, auf denen man sich beim Stehpaddeln sowohl meditativ als auch sportlich betätigen kann, ist verlockend. Vor allem angesichts des idyllischen Isebekkanals, der an den Gärten der herrschaftlichen Eppendorfer Altbauten entlangführt und entweder in Richtung Alster oder in Richtung Hoheluft befahren werden kann. Also: Rein ins Boot oder rauf aufs Board! Eine einstündige Tour mit dem Tretboot kostet 20 Euro, mit Kajak oder SUP-Board zwölf Euro. Wer das Stehpaddeln lernen möchte, kann Kurse buchen, es gibt auch geführte Touren. (fru)

Supper Club, Isekai 13, Öffnungszeiten: täglich 10–23 Uhr (Bootsverleih nur bis Sonnenuntergang), Tel. 47 34 61, www.supperclub.de