Hamburg. Bei einem Gottesdienst unter freiem Himmel versammelten sich am Sonntag rund 500 Menschen zu einem gemeinsamen Gebet.

In einem Gottesdienst unter freiem Himmel haben am Sonntag in der Hamburger Hafencity mehr als 500 Menschen der Opfer des Messerangriffs von Barmbek gedacht. Mitgefühl sei die Sprache des Verstehens, sagte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs in ihrer Predigt. "Die Stille würdigt die Unaussprechlichkeit des Schmerzes." Sie forderte die Menschen auf, sich nicht vom Hass überwältigen zu lassen.

Mit dem maritimen Gottesdienst feierte die Nordkirche auch den Abschluss der vierwöchigen Segeltour für das Reformationsjubiläum 2017. Der Dreimast-Segler "Artemis" war Ende Juni in Stralsund gestartet und in zahlreichen Häfen der Ost- und Nordsee vor Anker gegangen.

Fegebank: "Diese Stadt wird sich nicht einschüchtern lassen"

Bereits am Sonnabend hatte die Nordkirche an die Opfer des Anschlags erinnert. Am Freitag waren im Stadtteil Barmbek ein Mann getötet und sechs Menschen verletzt worden. Es sei verstörend und erschütternd, wenn die Gewalt so dicht an die Menschen heranrücke, sagte Fehrs. Gemeinsam beteten mehrere Hundert Menschen auf den Magellan-Terrassen das "Vater Unser".

Es sei wohltuend, gemeinsam ein Gebet für die Opfer zu sprechen, betonte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). Die Gemeinschaft in Hamburg könne helfen, die Angst der Menschen zu überwinden. Fegebank: "Diese Stadt wird sich nicht einschüchtern lassen."